Heiligenhaus Containerbrände an der Gesamtschule

Heiligenhaus · Es gab Schäden am Gebäude, aber aufmerksame Passanten verhinderten schlimmere Folgen. Die Feuerwehr ärgert sich nicht nur über die Brandstiftung, sondern auch über „Einsatztourismus“. Resümee der Schule: „Glück im Unglück.“

 Die Brandschäden am Eingangsbereich der Gesamtschule an der Hülsbecker Straße bleiben unübersehbar.

Die Brandschäden am Eingangsbereich der Gesamtschule an der Hülsbecker Straße bleiben unübersehbar.

Foto: Achim Blazy (abz)

HEILIGENHAUS Dass am Samstagabend der Brand mehrerer Container vor der Gesamtschule nicht auf das Schulgebäude übergreifen konnte, ist zwei Passanten zu verdanken, die wie Feuerwehrchef Nils Vollmar im Nachgang lobt, rechtzeitig die Nummer der Heiligenhauser Wehr gerufen hatten.

Gegen 20.36 Uhr war der Notruf eingegangen. So sei die Brandentwicklung der Müllcontainer mit starkem Rauch am Eingangsbereich zum Schulhof noch ohne größere Schäden händelbar gewesen seien, erklärt der Wehrchef. Er gehörte am Samstag im Rahmen einer übergeordneten Einsatzleitung mit Blick auf die anhaltenden Container-Brandstiftungen zu den ersten Einsatzkräften am Brandort. Aufgrund einer anfänglich unsicheren Brandlage erklang die Sirene, für die Bevölkerung ging jedoch keine Gefahr aus. Bis zu 25 Einsatzkräfte waren dann im Einsatz. „Einen Teil der angeforderten Kräfte konnten wir dann aber wieder zurück schicken.“ Durch die Hitzeentwicklung sei gerade zu der Zeit, als Vollmar eintraf, eine Scheibe im Schulgebäude mit einem relativ großen Knall geplatzt, auch die Fassade wurde durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen. „Mit der sogenannten Riegelstellung konnten wir das Gebäude dann vor dem Feuer abschirmen, so dass keine weiteren Schäden an der Immobilie entstanden sind.“ Etwa 50 Schaulustige, darunter auch Eltern und ihre Kinder, versammelten sich am Samstagabend am Rande des Einsatzortes, behinderten die Helfer jedoch nicht.

„Einsatztourismus“ nennt Vollmar das und fragt sich, ob das gerade mit Kindern wirklich notwendig sei. Auch dass Autofahrer die Hülsbecker Straße trotz des Feuerwehreinsatzes auch noch über die Schläuche hinweg befahren haben, sieht er sehr kritisch. „Wir haben bei einem Einsatz einfach nicht immer Kräfte frei, großflächig abzusperren“, sagt Vollmar. Klar ist: Ohne das frühe Eingreifen der Feuerwehr hätte das Gebäude Feuer fangen können. Der Schaden belaufe sich, so erste Schätzungen der Polizei, die die Ermittlungen aufgenommen hat, auf eine Summe von mehreren tausend Euro. Abschließend sicherten Kräfte des THW mit zwölf Helfern im Rahmen der „Eigentumssicherung“ das Gebäude provisorisch ab.

Einen ersten Überblick über das Ausmaß machte sich Gesamtschul-Rektorin Carmen Tiemann bereits am Sonntag: „Um 12 Uhr standen alle notwendigen Entscheidungen“, sagte sie am ersten Schultag nach dem Brand und auch, dass es an der Einsatzstelle, an der die sieben Müll- und Papiercontainer bis auf ein paar Räder komplett weggebrannt seien, immer noch streng rieche. Gestern begutachtete sie gemeinsam mit städtischen Verantwortlichen des Immobilienservice den betroffenen Gebäudeteil: Ein Schadstoffbeauftragter wird Messungen vornehmen und der Glaser müsse nicht nur die geplatzten Fenster anschauen, sondern auch die Scheiben am Eingangsbereich und der Brücke aufgrund der enormen Hitzewirkungen kontrollieren. „Wir haben nun entdeckt, dass vermutlich Löschwasser in den Keller eingedrungen ist und geprüft werden muss nun auch, ob die Verkabelung der neuen Solaranlage auf dem Dach unbeschadet geblieben ist.“

Die Schulleiterin rechnet damit, dass die sechs Klassenräume nach den Ferien wieder nutzbar sind. Zwei fünfte Klassen und der Jahrgang sieben durften gestern ihre Aufgaben zur Projektwoche daheim erledigen, ab heute werden sie in anderen Klassenräumen untergebracht. Tiemanns Dank geht an die Passanten, die den Notruf abgesetzt haben und an alle Helfer: „Wir hatten Glück im Unglück.“

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