Heiligenhaus: Weiter Warten auf den großen Wurf Abtskücher Teich ist wieder dicht – Sanierungstermin offen

Heiligenhaus · Bauteile und Technik des Stauteichs sind in die Jahre gekommen. Das ist seit langem bekannt. Gerade sind wieder kleinere Bauarbeiten beendet. Der Teich dient unter anderem dem Hochwasserschutz.

 Eine Skizze der Experten des BRW zeigt, was aus dem Stauteich werden soll. Die Pläne sind seit Jahren fertig.

Eine Skizze der Experten des BRW zeigt, was aus dem Stauteich werden soll. Die Pläne sind seit Jahren fertig.

Foto: BRW

Nicht nur Naturfreunden und Joggern auf Rundkurs bot der Abtskücher Teich in den vergangenen Tagen reichlich was fürs Auge. Unübersehbar waren die Reparaturarbeiten, mit denen Fachleute des Bergisch Rheinischen Wasserverbandes (BRW) beschäftigt waren. Für sie ist der Stauteich nach wie vor eher technisches Bauwerk als ansprechender Blickfang im Grünen. Denn unter anderem dient der Teich dem Hochwasserschutz.

Es brauchte einen Tag länger als geplant, den alten Wasserstand dauerhaft wieder herzustellen. Das musste geschehen, weil der Teich an einem August-Wochenende buchstäblich undicht geworden war. Christoph Nietfeld, Fachbereichsleiter Gewässer beim BRW, erklärt, was die Experten in der vergangenen Woche reparieren mussten: „Voraussetzung war, dass wir vor Beginn der Arbreiten den wasserpegel absenken mussten. Da haben wir sehr viel Vorsicht walten lassen und das sehr langsam angehen lassen, um den Fischbestand nicht zu gefährden.“ Das sei auch gelungen.

Die eigentliche Arbeit folgte: Bretter austauschen am Abflussbauwerk mit dem an dieser Stelle fürs Laienohr seltsam klingenden Namen „Mönch“. Man haben sicherheitshalber nicht nur ein marodes Holzbrett, sondern gleich alle getauscht. „Wie das Brett so marode werden konnte, dass der Mönch undicht wurde, ist letztlich nicht klar“, sagt Nietfeld. Eins sei jedoch unbestritten: „Alles spricht dafür, dass hier am Teich schnell etwas passiert. Immerhin stammen Bauteile des Teichs aus den 30er Jahren.“ Aber erstmal das Fazit der Reparatur. „Hat alles super geklappt.“

Etwas anders verhält es sich derzeit mit der bereits seit langen Jahren geplanten großen Sanierung des Stauteichs. Hier steht nach Nietfelds Worten die Baugenehmigung weiter aus. Man werde nachfassen.

Rückblick: Bereits im Jahr 2017 hatte der BRW sämtliche Pläne eingereicht. Zu diesem Zeitpunkt war der Teich bei den Experten schon über zehn Jahre Thema. Und immer wieder hatten sie betont, man gehe nicht zum Spaß an diese Arbeiten, sondern aus technischer Notwendigkeit. Immerhin ist der Teich seit Jahren entschlammt, Dieses Großvorhaben hat der Ruhrverband gestemmt.

Jetzt geht es um ein dreigeteiltes Projekt, denn der Teich ist multifunktional. Er dient zunächst als Hochwasserrückhaltebecken. Die BRW-Experten haben aber auch die Verbesserung der Ökologie des Rinderbaches und die Aufrechterhaltung der vielfältigen Nutzungen des Teiches als Ruheraum für Tiere und als Naherholungsgebiet im Blick.

 Markus Siemens (rechts) und Thomas Klitzka bei der Reparatur des „Mönchs“. Das Bauteil stammt aus den 30er Jahren.

Markus Siemens (rechts) und Thomas Klitzka bei der Reparatur des „Mönchs“. Das Bauteil stammt aus den 30er Jahren.

Foto: Stefan Fries/Fries, Stefan (fri)

So will man vorgehen: Neben der umfangreichen Sanierung als Hochwasserrückhaltebecken mit seinen technischen Anlagen wird der Rinderbach verlegt. Entstehen sollen zugleich aber auch Wege für Fußgänger im Naherholungsgebiet. Und nicht zuletzt sollen auch möglichst ungestörte Lebensräume für dort heimische Tiere, wie Fledermäuse, Fische und Wasservögel geschaffen werden oder erhalten bleiben. Auf Anfrage hatte die Kreisverwaltung bereits im August mitgeteilt, die Baugenehmigung werde „in wenigen Wochen“ erteilt. Der Fall Abtskücher Teich sei ein vergleichsweise kompliziertes Verfahren.

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