Trägerverein „aktiv55plus“ und Stadt Radevormwald Willkommen in der Begegnungsstätte

Radevormwald · Der Trägerverein „aktiv55plus“ darf die Einrichtung im Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz ab Mittwoch, 1. Dezember, ab 10 Uhr wieder öffnen und freut sich auf Begegnungen mit und von Menschen jeden Alters.

 Einladend auch durch die Bilder mit Lokalkolorit von Gerhard Stets: Michaela Thiel (l.) und Silke Richartz-Händeler begrüßen ab Mittwoch, 1. Dezember, abwechselnd die Gäste der Begegnungsstätte im Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz.

Einladend auch durch die Bilder mit Lokalkolorit von Gerhard Stets: Michaela Thiel (l.) und Silke Richartz-Händeler begrüßen ab Mittwoch, 1. Dezember, abwechselnd die Gäste der Begegnungsstätte im Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz.

Foto: Joachim Rüttgen

In die Begegnungsstätte im Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz kommt endlich wieder Leben rein. Der Trägerverein „aktiv55plus“ darf die Räume im Auftrag der Stadt neu eröffnen. Los geht es am Mittwoch, 1. Dezember, ab 10 Uhr. Genau das hatte sich Koordinatorin Kyra Springer gewünscht, dass in der Adventszeit ein neuer Treffpunkt geschaffen werden kann. Trotz gutem Willen werde es sicher ein „holpriger Start“ werden, aber nicht zu öffnen, sei für sie ein zu hoher Preis gewesen, denn gerade im Advent nehme die Einsamkeit vieler Menschen zu.

Das Einstellungsverfahren konnte zügig und erfolgreich abgeschlossen werden: Michaela Thiel (53) aus Radevormwald und Silke Richartz-Händeler (58) begrüßen die Gäste fortan abwechselnd und kümmern sich um sie. Bürgermeister Johannes Mans ist froh, einen Weg gefunden zu haben, die Begegnungsstätte wieder zu beleben. Grundidee sei, unterschiedlichen Gruppen die Chance zu bieten, sich zu treffen, sich auszutauschen und somit der Vereinsamung entgegenzuwirken. „Und das wiederum passt hervorragend ins Leitbild von aktiv55plus“, meint Mans. Hier habe jeder eine Chance auf eine differenzierte Hilfe. Dieses Angebot sei kreisweit beispielgebend.

Dabei sei es auch künftig nicht Ziel der Begegnungsstätte, Mittagessen anzubieten oder in einen gastronomischen Wettbewerb einzusteigen, sondern Begegnung zu ermöglichen und Hilfe bei Problemen zu geben. „Hier sollen weiterhin Gruppen ihr Domizil finden“, sagt Kyra Springer und listet auf, wer sich unter anderem schon alles dort trifft: Skatrunde, VHS, Doppelkopf, VdK, Canasta, Demenzgruppe, COPD, Demenzgruppe, Gedächtnistraining, die Gruppe „Herbstzeitlose“, Rentenberatung, Reparatur-Treff, Handy-Sprechstunde und der Mittagstisch am Dienstag. „Ein bunter Strauß unterschiedlicher Interessen“, freut sich der Bürgermeister.

Kyra Springer erinnert sich an viele Gespräche mit Volker Grossmann, Leiter des Sozialamtes. Denn nach dem Ausstieg der Ökumenischen Initiative war es nicht selbstverständlich, dass der Trägerverein die Verantwortung übernimmt. „Wir haben das im Vorstand kontrovers diskutiert, aber die Stadt hat immer signalisiert, uns den Rücken zu stärken“, sagt die Koordinatorin. Das habe Mut gemacht, den Schritt zu gehen und Neuland zu betreten.

„Das Team war begeistert, wir glauben, dass die Begegnungsstätte und das Café gut zu unserer Arbeit passen. Hier sind wir nah dran an den Menschen“, sagt Kyra Springer. Dennoch habe man einen großen Respekt vor der Herausforderung. Kyra Springer ist es wichtig, dass die Begegnungsstätte das Haus der Bürger bleibt. Das drücken auch die Bilder von Gerhard Stets aus, die derzeit an den Wänden hängen. Motive des Radevormwalders sind die Schwebebahn, der Marktplatz, Lorenzhaus oder das alte Rathaus. Mans betonte, dass eine Begegnungsstätte wichtig sei für die Quartiersentwicklung, denn es gebe viele Menschen, die nicht mehr ganz so mobil seien. Begegnung ermögliche kulturelles und soziales Leben.

Kyra Springer betont, dass die Begegnungsstätte nicht nur für ältere Menschen öffne, sondern für jedermann – ohne Verzehrzwang. Getränke würden zu moderaten Preisen angeboten. Das sei so mit der Stadt vereinbart, „wir müssen das erwirtschaften, was wir ausgeben“, sagt sie. Mans glaubt, dass das Haus weiteres Potential hat. „Da sind wir noch nicht am Ende“, meint er.

Michaela Thiel findet das Angebot klasse. Die 53-Jährige arbeitet derzeit noch im Malerbetrieb ihres Mannes mit. „Da der aber irgendwann aufhören will, will ich etwas Sinnvolles tun und probiere etwas Neues aus“, sagt sie. Sie sei offen für alles und freue sich auf die Herausforderung.

Schon immer im sozialen Bereich gearbeitet hat ihre Kollegin Silke Richartz-Händeler. Ob im Jugendbereich bei der Awo, in der Obdachlosenberatung oder in einer Justizvollzugsanstalt – „ich hatte immer mit Menschen zu tun und bin jetzt seit 13 Jahren selbstständig und vermittele polnische Betreuer in Familien“, berichtet die 58-Jährige. Jetzt probiere sie etwas Neues für sich aus.

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