Bienenvölker in Radevormwald Veterinäramt kämpft gegen die Faulbrut

Radevormwald · In Rade sind die letzten Völker„saniert“ worden. Nun muss man abwarten, ob die Krankheit besiegt ist.

 Von Faulbrut befallene Bienenvölker können in vielen Fällen gerettet werden. Darauf hoffen auch die Imker in Rade.

Von Faulbrut befallene Bienenvölker können in vielen Fällen gerettet werden. Darauf hoffen auch die Imker in Rade.

Foto: dpa/Jens Büttner

Die Amerikanische Faulbrut ist eine für Bienenvölker gefährliche Seuche, die zurzeit auch in Städten und Gemeinden des Oberbergischen Kreises grassiert. Wie das Veterinäramt in Gummersbach mitteilt, ist nun mit Nümbrecht ein Sperrbezirk hinzugekommen. Auch für Radevormwald gilt dies seit einigen Monaten, allerdings sind die Mitarbeiter der Behörde hier inzwischen im Kampf gegen die Krankheit ein gutes Stück weitergekommen. „Die letzten Völker sind in der vergangenen Woche ,saniert’ worden“, heißt es beim Veterinäramt. „Saniert“ heißt in diesem Fall, dass die Insekten auf unbelastetes Material umgesiedelt werden. Das von der Faulbrut kontaminierte Material des alten Stocks wird entsorgt. Nur wenn die Völker so stark befallen sind, dass nichts mehr hilft, werden die Tiere getötet.

„Acht Wochen lang beobachten wir jetzt, ob die Bienenvölker in Rade gesund bleiben, dann kann die Geltung als Sperrbezirk aufgehoben werden.“ In Radevormwald gibt es rund 35 Imker und Imkerinnen mit insgesamt 150 Völkern. Bei rund 100 von diesen wurde der Erreger der Amerikanischen Faulbrut nachgewiesen.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die sich von Bienenvolk zu Bienenvolk verbreitet und im schlimmsten Fall für die Bienen tödlich endet. Bei der Amerikanischen Faulbrut befällt ein Bakterium die Bienenbrut, vermehrt sich in der Larve und tötet diese ab. Erwachsene Bienen können nicht erkranken, die Brut aber wiederum anstecken. Die Brut stirbt größtenteils ab mit der Folge, dass das Bienenvolk immer schwächer wird und schlussendlich nicht mehr die notwendige Stärke aufweist, um zu überleben.

Die Krankheit ist für den Menschen ungefährlich, der Honig kann ohne jede Einschränkung auch weiterhin verzehrt werden. Auch durch den Kontakt mit Bienen oder gar einen Stich kann man sich nicht infizieren. Eine Karte der Sperrbezirke und Einzelheiten über die Maßnahmen finden interessierte Bürger auf der Homepage des Oberbergischen Kreises unter www.obk.de/sperrbezirk3.

Besitzer von Bienenvölkern müssen dem Veterinäramt den genauen Standort und die Anzahl der Bienenvölker unverzüglich melden. Auch Anzeichen, wonach ein Bienenvolk befallen sein könnte, sind sofort anzuzeigen. Der Amtstierarzt beurteilt dann den Gesundheitszustand der Bienenvölker und entscheidet über die jeweils zu treffenden Maßnahmen.

Auch in den benachbarten Kreisen und -städten Solingen, Remscheid, Wuppertal, Olpe und Siegen-Wittgenstein gab es in letzter Zeit Ausbrüche der Faulbrut. Ein weiterer Sperrbezirk in Wiehl konnte nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen vor kurzem wieder aufgehoben werden.

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