Naturfreunde in Radevormwald Kinder pflanzen Wildobstbäume im Wiebachtal

Radevormwald · Es wurden unter anderem Schlehe, Felsenbirne, Holunder und Kornelkirschen gesetzt. Sie gelten als sehr insektenfreundlich.

 Marlena (am Spaten) und ihre Freundinnen von der Kinderfeuerwehr bei der Pflanzung. Lena hält die kleine Buche.

Marlena (am Spaten) und ihre Freundinnen von der Kinderfeuerwehr bei der Pflanzung. Lena hält die kleine Buche.

Foto: Flora Treiber

In den vergangenen sechs Jahren hat die IG Wiebachtal mit der Hilfe engagierter Kinder über 1.800 Buchen und 150 Wildäpfel gepflanzt, wo einst der Sturm „Kyrill“ gehaust hatte. Am Sonntag war auf der ein Hektar großen Fläche wieder großer Trubel, denn über 50 Mädchen und Jungen trafen sich auf der Kinderpflanzfläche, um in erster Linie insektenfreundliche Wildsträucher, wie Schlehe, Kornelkirsche, Holunder und Felsenbirne zu pflanzen. „Die Sträucher sind die ideale Ergänzung zu dem Insektenhotel, das ganz neu auf der Fläche steht“, sagt Sabine Fuchs, die Vorsitzende der IG Wiebachtal. Ersetzt wurden aber auch einige Buchen, die eingegangen sind und Apfelbäume, die von Wühlmäusen zerstört wurden.

Eigentlich sollte die Pflanzaktion bereits im Frühling stattfinden, aber wegen der großen Trockenheit musste der Termin in den Herbst verschoben werden. „Zum Glück hat die Hitze auf der Pflanzfläche keinen großen Schaden angerichtet, aber die jungen Bäume brauchen Wasser. Besonders, wenn sie frisch in der Erde sind“, sagt Sabine Fuchs.

Spontan hatte die Kinderfeuerwehr am Wochenende ihre Hilfe für die Pflanzaktion zugesichert. Von allen drei Standorten kamen mehr als 30 kleine Feuerwehrmänner- und Frauen ins Wiebachtal, um die Setzlinge in die Erde zu bringen. Die Feuerwehr unterstützte den Nachmittag aber nicht nur mit fleißigen Helfern, sondern auch mit einer Wasserspende. „Wir sind mit dem großen Löschfahrzeug hier, auf dem 1600 Liter Wasser sind“, sagt Feuerwehrmann Jonas Stracke. Gruppenführer Felix Buscher baute mit der Hilfe einiger Kinder die Wasserversorgung auf. Von dem Löschfahrzeug, das am Rand der Pflanzfläche stand, legten sie eine Leitung mitten auf die Wiese. Mit Gießkannen bewaffnet sorgten die Helfer dafür, dass jeder frisch gepflanzte Baum und Strauch gewässert wurde. „Das ist eine super Unterstützung für uns, die uns wirklich weiterhilft“, sagt Sabine Fuchs.

Marlena, Lena, Lotta und Stella sind Mitglieder der Kinderfeuerwehr und haben am Sonntag zum ersten Mal Bäume gepflanzt. Die Siebenjährigen hoffen, dass die Buchen gut angehen und in einigen Jahren schon über ihre Köpfe hinaus reichen. „Ich finde das macht richtig Spaß“, sagte Marlena, die das erste Erdloch des Tages grub. Hilfe bekamen sie und ihre Freundinnen dabei von den großen und etwas stärkeren Kameraden der Feuerwehr.

Es gibt allerdings auch Kinder und Familien, die sich seit 2013 für die Kyrillfläche einsetzen. Moritz ist zum Beispiel von Anfang an dabei.

Die Kinderpflanzfläche in Wiebachtal ist ein herausragendes Projekt der Interessengemeinschaft, das zumindest einen kleinen Ausgleich für die Flächen schafft, die durch Stürme oder rüde Forstwirtschaftzerstört worden sind.

Nach der Aktion durften sich die müden Helfer an einem Kuchenbüfett mitten im Wald stärken.

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