Feierstunde in Radevormwald 70 Jahre Kultur – ein Grund zum Feiern

Radevormwald · Der Kulturkreis Radevormwald feierte seinen runden Geburtstag mit einer Matinee. Viele Unterstützer waren zu der Feier ins Bürgerhaus gekommen. Auch Bürgermeister Johannes Mans gehörte zu den Gratulanten.

 Der Vorstand des Kulturkreises (von links): Michael Teckentrup, Christiane Stein-Hausmann, Klaus Steinmüller, Maria Stammerjohann, Birgit Rabanus, Eva Döllinger, Siegfried Albrecht und Elisabeth Teckentrup.

Der Vorstand des Kulturkreises (von links): Michael Teckentrup, Christiane Stein-Hausmann, Klaus Steinmüller, Maria Stammerjohann, Birgit Rabanus, Eva Döllinger, Siegfried Albrecht und Elisabeth Teckentrup.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Vor 70 Jahren wurde der Kulturkreis Radevormwald gegründet. Was im Winter 1949 angefangen hat, ist aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr weg zu denken. Michael Teckentrup, Leiter des Kulturkreises, begrüßte am Sonntag mit den anderen Vorstandsmitgliedern Unterstützer und Förderer des Kulturkreises im Bürgerhaus zu einer Jubiläums-Matinee.

„1949 haben sich sieben kulturbegeisterte Bürger getroffen und die Idee des Kulturkreises geboren. Einer von ihnen war Herbert Stein“, erinnert Teckentrup an die Geburtsstunde. Theatervorstellungen für jedermann zu ermöglichen, war damals der Anspruch der Initiatoren, die eine finanzielle Unterstützung des Hauptausschusses der Stadt zugesichert bekamen.

Die erste Spielzeit startete im Oktober vor 70 Jahren mit neun Vorstellungen im Union-Theater, das es heute nicht mehr gibt. 168 Abonnenten entschieden sich dafür, die aufstrebende Kultur in Radevormwald live mitzuerleben. Schon damals begann die Partnerschaft mit dem Rheinischen Landestheater Neuss, das heute immer noch einen Großteil der Spielzeit gestaltet.

Zehn Jahre später zog der Kulturkreis mit seinen Vorstellungen in das neue Corso-Theater um. „In der Spielzeit im Jahr 1960 hatten wir 900 Abonnenten. Das war etwas ganz Besonderes“, sagt Michael Teckentrup. Seit 1981 findet Theater in Radevormwald im großen Saal des Bürgerhauses statt, das von den meisten Schauspielern und Ensembles als Veranstaltungsort gelobt wird.

Im Laufe der Jahrzehnte hat der Kulturkreis zahlreiche namhafte Schauspieler, wie Doris Gallart und Willy Millowitsch ins Bürgerhaus geholt. Zu Besuch waren auch Kabarettisten wie Fritz Eckenga oder die Leipziger Pfeffermühle.

Das Spektrum war früher größer als heute. Neben Theater und Musikabenden, hat der Kulturkreis auch Lesungen, Vorträge und sogar Bus-Reisen am Anfang der 50er-Jahre initiiert. „Das ist heute nicht mehr denkbar. Früher gab es nur drei Fernsehkanäle, heute sind es unzählige. Das riesige Unterhaltungsangebot hat auch dem Kulturkreis und die Abonnenten-Struktur gewandelt“, sagt Michael Teckentrup. Heute gehören zu einer Spielzeit Theater, Kabarett und Comedy, Musik, Oper und die seit über zehn Jahren die Auftritte der „MaskeRader“. Unterstützt wird der Verein von zahlreichen Sponsoren, treuen Abonnenten und der Stadt Radevormwald.

Durch ehrenamtliches Engagement ist der Kulturkreis Radevormwald zu einer festen Institution geworden und hat im Bergischen Land eine wichtige Stimme, wenn es um das kulturelle Leben und seine Gestaltung geht. Die Vorsitzenden der 70 Jahre Herbert Stein, Dr. Walter Rosendahl, Martin Viebach, Dr. Jörg Weber und Michael Teckentrup haben maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen.

Bürgermeister Johannes Mans bezeichnet den Kulturkreis als wichtigen „weichen Standortfaktor“ für die Stadt. „Der Kulturkreis hat es unseren Bürgern ermöglicht live dabei zu sein, Schauspieler auf der Bühne zu erleben, mitzufiebern und zu genießen. Er hat für besondere Erlebnisse gesorgt“, sagt Mans. „Der Kulturkreis steht außerdem für kurze Wege und Zuverlässigkeit.“

 Willy Millowitsch stand in Rade auf der Bühne.

Willy Millowitsch stand in Rade auf der Bühne.

Foto: teutopress/teutopress GmbH
     Auch Fritz Eckenga war zu Gast beim Kulturverein.

Auch Fritz Eckenga war zu Gast beim Kulturverein.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Nach der Ansprache des Bürgermeisters ging die Matinee mit dem Kammerkonzert „Bonjour“ des Bläser Quintetts der Bergischen Symphoniker weiter. Die Musiker spielten französische Musik für Holzbläser. Im Anschluss an die Feier wurde um 14.30 Uhr die Sonderausstellung zu der Historie des Kulturkreises im Heimatmuseum eröffnet.

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