Kirchenmusik in Radevormwald Neue Kantorin für Reformierte Gemeinde

Radevormwald · Angelika Kozinowski-Werler heißt die Nachfolgerin von Dennis Herder. Die 62-Jährige hat in den vergangenen Jahren als Kirchenmusikerin in einer Gemeinde in Wuppertal gearbeitet. In Radevormwald arbeitet sie jetzt mit zehn Stunden.

 An der Orgel in der Kirche am Marktplatz wird sie in Zukunft häufiger sitzen: Angelika Kozinowski-Werler ist die neue Kantorin der Reformierten Kirchengemeinde.

An der Orgel in der Kirche am Marktplatz wird sie in Zukunft häufiger sitzen: Angelika Kozinowski-Werler ist die neue Kantorin der Reformierten Kirchengemeinde.

Foto: Jürgen Moll

Die reformierte Kirchengemeinde hat seit vergangener Woche eine neue Kantorin. Angelika Kozinowski-Werler kümmert sich nach Dennis Herder, der die Stelle 2019 antrat, um die Musik in der Kirche am Markplatz. Davor war Inga Kuhnert für die Kirchenmusik der Radevormwalder Gemeinde zuständig. Am Sonntag spielte sie ihren ersten Gottesdienst in der Gemeinde und wurde offiziell von Gisela Busch, Vorsitzende des Presbyteriums der Gemeinde, begrüßt.

Angelika Kozinowski-Werler ist zufällig „über drei Ecken“ auf die vakante Position aufmerksam geworden und nahm daraufhin Kontakt mit Pfarrer Dieter Jeschke auf. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal eine neue Stelle antreten werde, aber ich bin froh über diesen Zufall“, sagt die 62-Jährige. In den vergangenen Jahren hat die Kirchenmusikerin in einer Gemeinde in Wuppertal gearbeitet. In Radevormwald arbeitet sie jetzt mit zehn Stunden.

Die musikalische Begleitung von Gottesdiensten, Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen ist die wesentliche Aufgabe der Kantorin. Im Gespräch sind auch Chorprojekte sowie Konzerte. Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Arbeit von Angelika Kozinowski-Werler aus. „Es ist im Moment schwierig zu planen oder mit der Gemeinde ins Gespräch zu kommen“, sagt sie.

Positiv ist ihr die Spontanität der Gemeinde am Sonntag aufgefallen. Nach dem Gottesdienst kamen die Gläubigen vor der Kirche zusammen, um gemeinsam zu singen. Das ist innerhalb der Kirche aufgrund der Pandemie nicht erlaubt. „Ich habe das Singen auf der Ukulele begleitet und die Küsterin auf der Blockflöte. Das hat mir gut gefallen.“

Obwohl die studierte Musikerin auch Cellistin und mit vielen Instrumenten vertraut ist, wird sie in der reformierten Kirche meistens an der Orgel sitzen. Das Instrument aus dem Jahre 1826, das 1996 und zuletzt 2017 restauriert und gereinigt wurde, ist für jeden Kirchenmusiker eine Besonderheit. „Ich habe noch nie auf einer Orgel aus dieser Zeit gespielt“, sagt Angelika Kozinowski-Werler. Mittlerweile ist sie mit der Orgel vertraut. „Moderne Orgeln sind halbe Computer und haben viele Spielhilfen. Die historische Orgel wird komplett manuell gespielt und hat ein deutlich kürzeres Pedal.“

Bereits als Kind wusste die Kantorin, dass sie die Musik zum Beruf machen möchte. „Ich konnte vor meiner Einschulung Noten lesen und hatte immer einen Bezug zur Musik. Das liegt auch daran, dass ich in einem evangelischen Pfarrhaus aufgewachsen bin“, sagt sie. In Radevormwald will Angelika Kozinowski-Werler so viele Gemeindeglieder wie möglich für Kirchenmusik begeistern. Durch ihre langjährige Berufserfahrung weiß die Musikerin, wie man Musik in den Gemeindealltag integriert. Ihren ersten Gottesdienst begleitete sie 1977 musikalisch. „Von meiner Erfahrung werden beide Seiten profitieren. Mein Ziel ist es, möglichst viele Menschen an der Kirchenmusik zu beteiligen.“ Für die nächsten Monate hat die neue Kirchenmusikerin der reformierten Gemeinde bereits zwei Veranstaltungen geplant. Den Deutschen Orgeltag, der immer am ersten Sonntag im September gefeiert wird, will sie für ein Orgelkonzert nutzen.

Außerdem will sie sich an dem Projekt „Deutschland singt“ am 3. Oktober beteiligen. Für dieses Ereignis des Bundesmusikverbands Chor und Orchester ist die Gemeinde bereits angemeldet. „Ich hoffe wir können auf dem Marktplatz singen und einige Teelichter anzünden“, sagt Angelika Kozinowski-Werler.

Sie freut sich auf die vor ihr liegende Arbeit in der reformierten Kirchengemeinde und auf die Musikprojekte der nächsten Jahre. „Die Gemeinde lechzt nach Musik und ist an neuen Projekten interessiert – und darüber freue ich mich.“

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