Clemens-Sels-Museum Neuss Zeichnung von Wilhelm Schmurr für das Museum

Neuss · Dem Clemens-Sels-Museum wurde Anfang des Jahres Kunst geschenkt, über deren Annahme der Kulturausschuss eigentlich in der vergangenen Sitzung hätte informiert werden sollen – so sie denn stattgefunden hätte.

In einer Mitteilung der Verwaltung wurde gesagt, dass das Clemens-Sels-Museum durch eine Schenkung aus Privatbesitz eine großformatige Kohlezeichnung von Wilhelm Schmurr, die die Tänzerin Tatjana Barbakoff zeigt, in die Sammlung aufnehmen konnte.

 Auf Papier hat Wilhelm Schmurr die Tänzerin Tatjana Barbakoff gezeichnet. Das Blatt befindet sich jetzt im Besitz des Clemens-Sels-Museum.

Auf Papier hat Wilhelm Schmurr die Tänzerin Tatjana Barbakoff gezeichnet. Das Blatt befindet sich jetzt im Besitz des Clemens-Sels-Museum.

Foto: CSM

Von dem für das Rheinland so wichtigen Maler Wilhelm Schmurr besitzt das Clemens-Sels-Museum 21 Werke. Das bekannteste von ihnen ist das sehr große Gemälde „Max Clarenbach in der Schneelandschaft malend“ von 1906, welches im Clarenbach-Zimmer des Rathauses präsentiert wird.

Die Zeichnung der Tänzerin ist in zweifacher Hinsicht von Bedeutung, zum einen stammt sie aus der für sein Schaffen so wichtigen Phase der 1920er Jahre, aus der zuvor kein Werk im Besitz des Museums war, zum anderen stellt das Motiv eine wichtige Erweiterung seines Repertoires dar und belegt einmal mehr, dass Schmurr sich nicht auf eine rein bäuerliche Motivwelt reduzieren lässt. Bei der Schenkung handelt es sich um eine Kohle/Pastellzeichnung auf Papier, die die Tänzerin 1921 zeigt. Barbakoff wurde im Januar 1944 Januar 1944 in das Sammellager Drancy bei Paris deportiert und im Februar 1944 in Auschwitz ermordet.

Schmurr, der ab 1894 an der Kunstakademie Düsseldorf studierte und dort ab 1927 20 Jahre lang als Professor unterrichtete, hat das Bild von Barbakoff als Hommage an eine Künstlerin verstanden. Das Ölbild, auf Pappe und Holz gemalt, ist im Osthaus Museum Hagen. Der Maler wurde 1878 in Hagen geboren, ist mit der Familie allerdings schon 1892 nach Düsseldorf gezogen.  Schmurr war auch Gründungsmitglied des „Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler“, wobei sich die Gründungsmitglieder später zur Vereinigung „Die Friedfertigen“ zusammenschlossen.

(hbm)
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