Düsseldorf/Neuss Uni behandelt verletzte Nonnen

Düsseldorf/Neuss · Die beiden schwer verletzten burundischen Ordensschwestern, die am Sonntag in Düsseldorf angekommen sind, werden in den kommenden Tagen in der Düsseldorfer Uniklinik behandelt.

Misshandelte Nonnen aus Burundi nach Neuss ausgeflogen
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Misshandelte Nonnen aus Burundi nach Neuss ausgeflogen

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Schwester Beatrice, die Leiterin des Gesundheitszentrums in Gihandi, wurde am Sonntagnachmittag aus dem Neusser Etienne-Krankenhaus nach Düsseldorf transportiert. Derzeit liegt sie in der Klinik für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie. Eine zunächst geplante Operation wurde verschoben. Chefarzt Professor Dr. Norbert Kübler untersucht die 42-Jährige. "Beide sind nicht in Lebensgefahr", teilte Susanne Dopheide, Sprecherin der Uniklinik, mit. "Es geht ihnen den Umständen entsprechend", erklärte die Neusser Schwester Crescentia nach ihrem Besuch in der Klinik.

Die beiden Nonnen Beatrice und Yolande leiten das Sankt Augustinus Hospital, das 1966 von den Neusser Augustinerinnen in Burundi gegründet worden war. Vor elf Tagen waren sie Opfer eines Anschlags von Rebellen geworden, die ihr Auto in einen Hinterhalt gelockt hatten. Die Arztberichte aus dem medizinischen Zentrum von Kinindo in Burundi schildern Schussverletzungen in Gesicht, Bauch und am Bein. Bei Schwester Yolande (36) war eine offene Wunde der gesamten linken Gesichtshälfte, der Verlust des rechten Auges und Verletzungen am Kinn diagnostiziert worden. Sie sollte erst gestern Nachmittag in die Uniklinik verlegt werden. "Wir wurden gezielt als Opfer von Wahlverlierern ausgesucht", berichtete Schwester Beatrice gestern Schwester Crescentia.

Der frühere Neusser CDU-Bundestagsabgeordnete Heinz Günther Hüsch, der das Hospital mehrfach besucht hat, erklärte gestern: "Die Nachricht vom Anschlag hat mich nicht überrascht. Ich habe es immer befürchtet. Burundi ist voller Verbrechen und Bürgerkriege zwischen Hutus und Tutsis."

(RP)
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