Tarifstreit Krankenhäuser würden Uniklinik unterstützen

Die Düsseldorfer Krankenhäuser werden in der kommenden Woche bei einem Treffen darüber sprechen, wie sie die Uniklinik unterstützen können. Dort droht ein unbefristeter Streik, die Urabstimmung geht bis Freitag.

 Beschäftigte der Unikliniken Düsseldorf und Essen demonstrierten am Mittwoch gemeinsam.

Beschäftigte der Unikliniken Düsseldorf und Essen demonstrierten am Mittwoch gemeinsam.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Falls die Uniklinik wegen der wiederholten Warnstreiks oder bei einem unbefristeten Ausstand Patienten verlegen muss, träfe sie bei den Krankenhäusern der Stadt auf breite Unterstützung. Mehrere von ihnen erklärten am Mittwoch auf Anfrage, sie hätten Kapazitäten und würden diese bei Bedarf zur Verfügung stellen. Die Uniklinik will einen „Versorgungspakt“ schließen, um die Versorgung ihrer Patienten zu sichern. Nächste Woche findet dazu ein Treffen bei der Stadt statt.

„Es gibt bei uns grundsätzlich die Möglichkeit, Patienten von der Uniklinik zu übernehmen“, sagte etwa Peter Schmitz vom Verbund katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD). Er verwies etwa auf die neu geschaffenen OP-Kapazitäten im St.-Vinzenz-Hospital, das ebenso zum Verbund gehört wie das Augustakrankenhaus, das Marienhospital und das Marienkrankenhaus in Kaiserswerth. In welchen Bereichen man aushelfen könne, müsse im einzelnen besprochen werden: „Schlecht sieht es nur im Bereich der Notfallmedizin aus, weil unsere Notaufnahmen alle schon ausgelastet sind“, so Schmitz.

Eine Sprecherin des Evangelischen Krankenhauses in Bilk erklärte: „Auch bei uns steht die Patientenversorgung an oberster Stelle, so dass wir für eine Patientenübernahme zur Verfügung stehen.“ Details wolle man im Gespräch klären. Die Schön-Klinik in Heerdt signalisierte ebenfalls Bereitschaft. „Auf uns ist noch niemand zugekommen“, sagte eine Sprecherin: „Wir wären aber sehr bereit dazu und werden Kontakt aufnehmen.“ Denkbar wäre aus ihrer Sicht Hilfe in den Bereichen Innere Medizin, Traumatologie oder Bauchchirurgie. Die Schön-Kliniken haben an anderen Standorten bereits Erfahrungen mit Kooperationen gesammelt.

Der Warnstreik an der Uniklinik, der heute Abend endet, war am Mittwoch laut Verdi mit starker Beteiligung fortgesetzt worden. „Die Streikbeteiligung ist gut und wächst weiter. In Düsseldorf sind immer mehr Kolleginnen und Kollegen das erste Mal beim Streik dabei“, sagte der Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Soziales, Wolfgang Cremer. Man halte sich aber an das Versprechen, den Notdienst aufrecht zu erhalten. Momentan läuft die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik, das Ergebnis wird für Freitag erwartet.

Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat unterdessen laut Uniklinikum einen Antrag des Klinik-Personalrats auf eine Einstweilige Verfügung abgelehnt. Damit hatte dieser sich gegen die Einführung eines neuen Dienstplans gewehrt, mit dem viele Beschäftigte nicht einverstanden sind. Die Entscheidung in der Hauptsache steht jedoch noch aus.

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