Spielzeitauftakt in Neuss Sechs Schauspieler für 52 Rollen

Neuss · Mit Michael Frayns „Streichholzschachteltheater“ stellt die neue RLT-Intendantin Caroline Stolz ihre erste Inszenierung vor.

 Das Team vom „Streichholzschachteltheater“: (v.l.) Caroline Stolz, Nelly Politt, Benjamin Schardt, Peter Waros, Hergard Engert, Carl-Ludwig Weinknecht, Juliane Pempelfort.

Das Team vom „Streichholzschachteltheater“: (v.l.) Caroline Stolz, Nelly Politt, Benjamin Schardt, Peter Waros, Hergard Engert, Carl-Ludwig Weinknecht, Juliane Pempelfort.

Foto: Sarah Clemens

Aufgeregt ist sie. „Aber positiv!“ beteuert Caroline Stolz, die mit Beginn der Spielzeit die Intendanz des RLT übernommen hat und als Regisseurin auch gleich mit der ersten Inszenierung ihre Handschrfit zeigt. Sie hat sich dafür ganz gezielt das Stück „Streichholzschachteltheater“ von Michael Frayn ausgesucht. Kennengelernt hat sie es bei einer Lesung in Ingolstadt, bei einem Abend mit ihrer Dramaturgin, der auf die Aufführung von „Der nackte Wahnsinn“ von Frayn hinführen sollte. „Ich habe mir sofort vorgenommen, das gelesene Stück mal zu inszenieren“, sagt sie. Eigentlich sei die Geschichte als Buch entstanden, erzählt sie weiter, aber Frayn selbst habe es dramatisiert, so dass ihre erste Inszenierung in Neuss nun auch eine deutsche Erstaufführung ist.

Das „Streichholschachteltheater“ ist der Auftakt zu einem ganzen Reigen von Aufführungen: „Fünf Premieren in einer Woche, dazu das Schützenbiwak, die Vorbereitungen für den Spielplan 2020/21 – das ist viel“, sagt sie und lacht, „aber eben auch sehr spannend.“

Sechs Schauspieler stehen in dem Auftakt-Stück auf der Bühne: drei „alte“ und drei „neue“. Hergard Engert, Peter Waros und Juliane Pempelfort gehörten schon unter Bettina Jahnke zum RLT-Ensemble, Nelly Politt, Benjamin Schardt und Carl-Ludwig Weinknecht sind die Neulinge. Das Zusammenspiel funktioniere „total“, sagt Stolz, „es gibt keine Berührungsängste.“ Von Harmonie erzählt sie begeistert und davon, dass es offensichtlich auch privat gut klappt: „Wir haben alle viel Spaß bei den Proben.“

Dabei stellt das Stück an die Sechs hohe Anforderungen. Denn genau genommen sind es kurze und knappe Szenen mit insgesamt 52 Rollen, die von den Schauspielern mit schnellen Kostümwechseln gestemmt werden müssen. „Man kann sich als Darsteller nicht in die Szenen reinschleichen, sondern ist sofort drin“, sagt Stolz, „es gibt keine klassische Dramaturgie.“ Immer ginge es in dieser „wunderbaren Komödie“, wie Dramaturg Olivier Garofalo findet, um das Thema Missverständnisse und was in der Kommunikation schief laufen kann.

Über das Bühnenbild von Jan Hendrik Neidert, mag Stolz nichts verraten: „Das muss man sehen!“ Und zu den Kostümen von Lorena Díaz-Stephens nur so viel: „Die sind zeitlos.“

Info Oberstraße 95, Samstag, 14. September, 20 Uhr, 02131 269933

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