Freunde und Förderer des Landestheaters Neuss Förderverein des RLT feiert sein 30-Jähriges

Neuss · Im Theaterfoyer wird eine Ausstellung eröffnet, die Aktionen rund um den Förderverein Revue passieren lässt. Zuvor gibt es eine Soirée, in der die neue Produktion des RLT vorgestellt wird.

 Frank-Uwe Orbons (r.) und Joachim Rulfs haben die Qual der Wahl: Für die Ausstellung „30 Jahre Förderverein RLT“ ist die Auswahl an Fotos, Schriftstücken und Artikeln groß.

Frank-Uwe Orbons (r.) und Joachim Rulfs haben die Qual der Wahl: Für die Ausstellung „30 Jahre Förderverein RLT“ ist die Auswahl an Fotos, Schriftstücken und Artikeln groß.

Foto: Helga Bittner

Eigentlich könnte Joachim Rulfs sich zurücklehnen und sagen: Ich habe doch erreicht, was ich ich wollte. Als er vor sechs Jahren den Vorsitz des Fördervereins vom RLT übernahm, hatte er vor allem zwei Ziele: mehr Geld für die Unterstützung des Theaters und vor allem mehr Mitglieder für den Verein. Beides ist geschafft, aber für Rulfs steht dennoch fest: Er wird am heutigen Mittwochabend wieder für den Vorsitz kandidieren, wenn die Vereinsmitglieder sich zu ihrer Jahresversammlung treffen.

Die steht ohnehin unter einem besonderen Stern. Der Verein ist 30 Jahre alt geworden, was vor der Jahreshauptversammlung und nach der Soirée zur neuen Produktion des RLT, „Die kurze Geschichte der Menschheit“, die am kommenden Samstag Premiere hat, mit der Eröffnung einer Ausstellung im RLT-Foyer gewürdigt wird. „Festrednerin ist Kulturdezernentin Christiane Zangs“, sagt Rulfs, „ich werde nur begrüßen.“

Irgendwie ist das typisch für den 70-Jährigen, der auf den langjährigen Vorsitzenden Karlhans Pfleiderer folgte. Dieses „nur“, was offizielle Dinge betrifft, denn Rulfs kann sich eloquent äußern, aber redet lieber Klartext.

Zum Beispiel über die Funktion des Vereins und seine Aufgaben. 150 Mitglieder wollte er zwei Jahre nach seinem Amtsantritt im Verein haben, und hat es geschafft. 155 sind es heute, und er weiß genau: „Die 160 zu erreichen ist schwer.“ Also gibt er sich erst mal zufrieden, vor allem auch, weil er vor sechs Jahren im Verein einen höheren Mitgliedsbeitrag durchsetzte – „ohne Gegenstimme“, wie er betont – und damit den finanziellen Spielraum deutlich erhöhte. „Rund 12.000 Euro bringen wir jährlich unters Volk“, sagt er schmunzelnd und meint damit vor allem das des Theaters. So unterstützt der Verein das Stimmtraining für junge Schauspieler, die nach den kleinen Räumen ihrer Hochschule oft noch lernen müssen, sich auf großer Bühne verständlich zu machen. Oder gleich deren Zukunft mit der jährlichen Verleihung eines Förderpreises. „Theaterkindern“ des RLT wird es leichter gemacht, den Beitrag für die Gruppe aufzubringen, auch die „Bürgerbühne“ wird unterstützt. Nicht minder wichtig ist den Theaterfreunden die Atmosphäre im Haus selbst. So fließt auch Geld in Betriebsfeste: „Je mehr zusammen gefeiert wird, desto besser funktioniert auch die Arbeit“, sagt Rulfs trocken.

Den Vorsitz hat er unter Intendantin Bettina Jahnke übernommen. „Die Zusammenarbeit mit ihr war glänzend“, sagt er, kann aber auch gut mit ihrem Nachfolger Reinar Ortmann. Und das erste Treffen mit Caroline Stolz, die das RLT ab 2019/20 führt, habe auch schon stattgefunden – in „gegenseitiger Sympathie“. So werde man auf jeden Fall wieder (zum zweiten Mal) das Neujahrsfest für Vereinsmitglieder und Theaterleute veranstalten. „Aber dieses Mal gemeinsam“, sagt Rulfs und freut sich zudem über das besondere Geschenk des Theaters zum 30.: „Ich lasse mich ein bisschen überraschen, was wir in der Ausstellung zu sehen bekommen.“

Einen Mangel an Fotos, Artikeln oder Schriftstücken gibt es jedenfalls nicht, sagt Frank-Uwe Orbons lachend. Der Marketingchef des Theaters ist in diesem Fall auch Kurator. Und lobt den Verein: „Er trifft sich so regelmäßig, das kenne ich aus anderen Häusern gar nicht.“

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