Seelsorgeverbund Neuss-West Enttäuschung nach Sternsinger-Entscheidung

Neuss · Kein klassisches Sternsingen zu Jahresbeginn – das empfiehlt das Kindermissionswerk. Die Verantwortlichen in Neuss reagieren enttäuscht.

 Im Neusser Westen hatten Kinder und Betreuer bis zuletzt gehofft, dass die Sternsinger ziehen  dürfen – und sei es auch mit Mundschutz und ohne zu singen. Nachdem das Kindermissionswerk von solchen Unternehmungen abgeraten hat, ist die Enttäuschung groß. Nun wird nach anderen Formaten gescuht.

Im Neusser Westen hatten Kinder und Betreuer bis zuletzt gehofft, dass die Sternsinger ziehen  dürfen – und sei es auch mit Mundschutz und ohne zu singen. Nachdem das Kindermissionswerk von solchen Unternehmungen abgeraten hat, ist die Enttäuschung groß. Nun wird nach anderen Formaten gescuht.

Foto: dpa/Stefanie Wilhelm

Mehr als 90 Kinder wollen n Grefrath Anfang Januar als Heilige Drei Könige von Tür zu Tür ziehen. Wollten, muss man jetzt sagen, denn am Mittwoch wurden sie vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ zurückgepfiffen. „Wir empfehlen den Sternsingergruppen, in der jetzigen Situation auf einen Besuch der Menschen an den Haustüren zu verzichten“, schrieb dazu Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks aus Aachen, an alle Orgateams und Gemeinden. Die Folge waren am Donnerstag überall Krisensitzungen. „Wir wissen noch nicht, was wir machen“, sagt Michael Tewes, der leitende Pfarrer im Seelsorgeverbund Neuss-West/Korschenbroich. Aber was auch gemacht wird, es werde von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein.

Im Seelsorgeverbund Neuss-Mitte hatte man die Zeichen schon früh gedeutet und bereits vor 14 Tagen alle „Tür-zu-Tür-Aktionen“ abgesagt. Mit dem Pfarrbrief wurden stattdessen Umschläge mit dem Sternsingerlogo verteilt, in dem Infos zur Aktion, eine Kontoverbindung und ein, so drückte es Pastoralreferent Thomas Burgmer aus, „Klebe-Segen“ zu finden sind. Den Gruß der Sternsinger solle jeder selbst anbringen oder verschenken. Die Kinder, die nicht zum Einsatz kommen dürfen, wurden eingeladen, als „Stersinger im Herzen“ in den Familien zu wirken.

Dieser Weg ist einer von denen, die das Kindermissionswegs den Organisatoren schon aufgezeigt hat. In Grefrath, aber auch in Holzheim, Reuschenberg und Glehn, hofften die Teams bis zuletzt, dass es auch „klassisch“ geht. „Sternsingen – aber sicher!“, sagt Anne-Christa Krüger vom Organisationsteam der Grefrather Stephanus-Gemeinde klar. Gerade in diesen Zeiten wäre der Segen der Sternsinger für die Menschen ein wichtiges Zeichen. Und sie fügt hinzu: „Die Kinder in der Einen Welt brauchen die Unterstützung der Sternsinger.“

Seit 1959 unterstützt das Kindermissionswerk Projekte in aller Welt und in diesem Jahr war man in Neuss-West stolz, das in keinem Gemeindeverband auf Kreisebene mehr Geld für den guten Zweck gesammelt worden war. „Mehr als 55.000 Euro“, sagt Tewes. „Da sieht man, welch hohen Stellenwert das bei uns hat.“ Schade sei es natürlich für alle, die das Sternsingen seit Wochen vorbereiten -nau

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort