„Offene Tür Barbaraviertel“ in Neuss Schimmel legt Kindertreff lahm

Nordstadt · Wegen des Befalls kann die „Offene Tür Barbaraviertel“ an der Heerdter Straße bereits seit Wochen nicht genutzt werden. Dementsprechend eingeschränkt ist das Kursangebot. Doch die Maßnahmen der Stadt sind in vollem Gang.

 Die „Offene Tür Barbaraviertel“ ist aktuell geschlossen. Derzeit arbeiten dort nur die Trocknungsgeräte.

Die „Offene Tür Barbaraviertel“ ist aktuell geschlossen. Derzeit arbeiten dort nur die Trocknungsgeräte.

Foto: Simon Janßen

Der Schock war groß, als Mitarbeiter der „Offenen Tür Barbaraviertel“ vorsichtig die Tapete am Fliesenspiegel der Toilettenanlage entfernten: Denn plötzlich entdeckten sie dort schwarzen Schimmel. Durch eine feuchte Wand in der angrenzenden Küche waren sie misstrauisch geworden und kontrollierten auch die Toilette. Bereits am 18. März wurde der Befall festgestellt. Seitdem kann die Einrichtung an der Heerdter Straße nicht genutzt werden. „Wir hoffen, dass wir so schnell wie möglich wieder hinein können“, sagt Martina Hoschek, Fachbereichsleiterin für Offene Kinder- und Jugendarbeit bei der Katholischen Jugendagentur. Die gGmbH mit Sitz in Düsseldorf hat die Räumlichkeiten angemietet.

Doch noch ist Geduld gefragt, denn die Arbeiten dauern an. Wie die Stadt Neuss als Eigentümerin des Gebäudes auf Nachfrage mitteilte, haben die beauftragten Firmen nach einem Ortstermin noch in der gleichen Woche mit den Arbeiten begonnen. „Ursache für den Schimmelbefall war eine Durchfeuchtung der Wand nach einem Rohrbruch“, sagt Pressereferent Tobias Spange. Der Rohrbruch sei unmittelbar beseitigt und der Schimmel zwischenzeitlich entfernt worden. „Derzeit laufen Trocknungsgeräte, nach Abschluss der Trocknung beginnt die Wiederherstellung der Wandflächen mit Putz- und Malerarbeiten“, sagt Spange.

Das Angebot der Einrichtung ist seit Wochen nur äußerst eingeschränkt. Da die Verletzungsgefahr für die Kinder zu groß ist, wenn die Trocknungsgeräte aktiv sind, findet das Ferienprogramm draußen statt. Nach Angaben von Martina Hoschek haben sowohl das Theater am Schlachthof als auch der Hundesportverein DVG Rheinallee Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, damit einige Kurse weiterhin angeboten werden können.

Rund 70 Kinder und Jugendliche nutzen die Einrichtung laut Martina Hoschek täglich. Eine Zahl, die zeigt: Das Angebot ist in dem Viertel gefragt! Dass durch den Schimmelbefall die „Offene Tür“ nun allerdings weitgehend geschlossen werden musste, zeige sich auch auf dem Gelände der Grundschule „Die Brücke“ – der Kindertreff befindet sich in einer früheren Hausmeisterwohnung der Schule. „Auf dem Gelände hat der Vandalismus in den vergangenen Wochen zugenommen. Es wurden Scheiben eingeschlagen und Mülleimer ausgekippt“, sagt Martina Hoschek. Dies mache deutlich, dass die Kinder und Jugendlichen möglichst schnell wieder Angebote zur Nachmittagsbeschäftigung benötigen.

Immerhin: In den vergangenen Tagen konnte der Garten vor der Einrichtung auf Vordermann gebracht werden. Unter anderem wurden Möhren und Wassermelonen gepflanzt. Dabei unterstützt (und bei vielen anderen Projekten) wird die „Offene Tür“ vom Verein „Himmelblaue Traumfabrik“. Mitgründerin Christine Baumeister macht auf ein weiteres Problem aufmerksam. „Die Räume dort sind viel zu klein.“ Bereits seit mehreren Jahren sehnten sich die Verantwortlichen nach mehr Platz, um die Angebote ausweiten zu können. „Um diesen Wunsch zu erfüllen, bieten wir finanzielle Unterstützung an. Auch bei der Renovierung würden wir natürlich mithelfen“, sagt Christine Baumeister.

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