Fackelbau in Neuss Den „Röskes“ mal unter die Fackel geschaut

Neuss · Der Grenadierzug „Wisse Röskes“ erklärt, wie er seine Fackel zum Thema Landesgartenschau gebaut hat. Der gute Kontakt zum Team von Jacques Tilly ist dabei eine Hilfe.

 Fertig: So setzt der Grenadierzug „Wisse Röskes“ das Thema Landesgartenschau um.

Fertig: So setzt der Grenadierzug „Wisse Röskes“ das Thema Landesgartenschau um.

Foto: Christoph Kleinau

Der gute Kontakt zum Team von Jacques Tilly ist für den Grenadierzug „Wisse Röskes“ um Oberleutnant Carsten Dix beim Fackelbau eine echte Hilfe. Denn Christoph Kluger, Chef der Fackelbauabteilung des Zuges, kann zwar Draht biegen, wie er sagt, aber nicht zeichnen. Die Skizze mit der umgesetzten Bildidee kommt deshalb von den Stardesignern des Düsseldorfer Rosenmontagszuges, muss aber immer skaliert werden. Würde man die Pläne nämlich 1:1 umsetzen, sagt Kluger, würde die Figur auf dem Wagen über vier Meter groß – viel zu hoch, um in Neuss gefahrlos unter der Oberleitung der Straßenbahn rangiert werden zu können. 

Basis für die Fackel ist der Wagen, der seit Jahren unverändert ist. Eine aus Stahlprofilen zusammengeschweißte Rahmenkonstruktion mit Seitenteilen, die beleuchtbar sind und – passend zum Thema Landesgartenschau – mit „Pril“-Blumen beklebt wurden. Getragen von Vollgummireifen, die den Vorteil haben, keinen „Plattfuß“ bekommen zu können, wird das Gestell von sechs Männern geschoben. Weniger würden es kaum schaffen, sagt Michael Ziege, obwohl die Elektroverkabelung im Inneren des Gehäuses schon um 20 Kilo abgespeckt wurde.

Zentral für jede Bildidee ist der  Standort der drehbaren und beleuchteten Figur. Das Loch in der mit Kunstrasen bedeckten Plattform und der darunter montierte Elektromotor geben ihn verbindlich vor. Der Clou in diesem Jahr ist der Zylinder des dargestellten Grenadiers, der – dank LED-Technik – immer wieder die Farbe wechselt. Sicher keine Idee für die Parade, sagt Ziege, aber vielleicht zum Wackelzug.

 Die Skizze aus der Werkstatt von Jacques Tilly zeigt in rot auch die tragende Konstruktion aus Latten.

Die Skizze aus der Werkstatt von Jacques Tilly zeigt in rot auch die tragende Konstruktion aus Latten.

Foto: Christoph Kleinau
 Die Fackel bleibt beim Bau aufgebockt, fährt danach auf Vollgummi.

Die Fackel bleibt beim Bau aufgebockt, fährt danach auf Vollgummi.

Foto: Christoph Kleinau
In die Seitenteile versenkbar sind sechs Holme, die ausgezogen werden, wenn die Fackel bewegt wird.

In die Seitenteile versenkbar sind sechs Holme, die ausgezogen werden, wenn die Fackel bewegt wird.

Foto: Christoph Kleinau
 Der Blick unter die Aufbauten der Fackel zeigt ein Gewirr von Kabeln.

Der Blick unter die Aufbauten der Fackel zeigt ein Gewirr von Kabeln.

Foto: Christoph Kleinau

Abgeschlossen wird jede Fackel von einem Prospekt, der auf der Rückseite das Zugwappen der „Röskes“ zeigt und deshalb nie verändert wird, während die Vorderseite das Fackelmotto thematisiert. Darunter, sagt Udo Fischer, der „Maler“ bei den „Röskes“, befindet sich der Generator. Der liefert den Strom für die Beleuchtung und die drehbare Figur. Die Umrüstung auf eine andere Stromquelle sei diskutiert, aber nicht vollzogen, sagt Fischer. Eingespeist wird der Strom in ein Gewirr von Kabeln, das bei den „Röskes“ so recht keiner mehr durchschaut. Auf einen Kurzschluss sei man aber vorbereitet, sagt Fischer: „Christoph ist Feuerwehrmann.“

(-nau)
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