Debatte über Regiobahn-Beteiligungen Neusser Grüne lehnen Verkauf der Regiobahn-Anteile ab
Rhein-Kreis · Seit Wuppertal ankündigte, sich aus der Regiobahn zurückzuziehen, wird auch in Neuss öffentlich über den Verkauf der Anteile diskutiert. Die Grünen reagieren mit Unverständnis.
Ein Verkauf der Regiobahn-Anteile ist mit den Neusser Grünen nicht zu machen. Im Gegenteil. Erhard Demmer sieht in der Beteiligung „eine ausgesprochene Chance“. Der Sprecher des Stadtverbandes reagierte „mit Unverständnis“ auf Äußerungen des Stadtwerke-Chefs Stephan Lommetz, der öffentlich erklärt hatte, sein Unternehmen prüfe, ob ein Regiobahn-Ausstieg Sinn mache und Haftungsfragen für die eingeleitete Untersuchung als Grund anführte.
Die Regiobahn, die Kaarst über Neuss und Düsseldorf mit Wuppertal verbindet, ist seit 1999 ein kommunaler Akteur im schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr. Gesellschafter sind Kreise und Städte, die an der Trasse liegen. Für die Stadt Neuss halten die Stadtwerke 11,6 Prozent an der Infrastruktur-Gesellschaft der Regiobahn. Ausgelöst wurde die aktuelle Debatte, als jetzt bekannt wurde, dass sich Wuppertal aus der Regiobahn zurückziehen werde – ebenfalls aus Haftungsgründen.
Nach Ansicht von Demmer, der auch Vorsitzender des Mobilitätsausschusses im Rhein-Kreis Neuss ist, darf ein Regiobahn-Engagement nicht „allein betriebswirtschaftlich unter Haftungsaspekten“ gesehen werden: „Für eine umfassende Mobilitätswende, die ein wichtiger Baustein im Klimaschutz ist, müssen wir uns der Logik der nachhaltigen, modernen Volkswirtschaftslehre bedienen. Wir brauchen schlicht und einfach mehr Bahn.“
Die Position Wuppertals bezeichnet Demmer als „abenteuerlich“. Erst lasse man die Verlängerung der Regiobahn nach Wuppertal durchführen, dann steige man einfach aus. Lob gibt es für Kaarst: „Wenn Kaarst mehr Beteiligung will, ist das die richtige Zukunftsstrategie.“
