Wettflug-Saison in Corona-Zeiten Brieftauben dürfen noch nicht reisen

Neuss · Grenztransporte sind auch für die Reisevereinigung Neuss nicht möglich. Wie lange ist ungewiss.

 Im Frühjahr starten die Brieftauben sonst für gewöhnlich aus dem Auflasswagen zu ihren Wettflügen.

Im Frühjahr starten die Brieftauben sonst für gewöhnlich aus dem Auflasswagen zu ihren Wettflügen.

Foto: frei

Mit dem Frühling startet für gewöhnlich auch die Wettflug-Saison der Brieftauben. Je nach Wetterlage unternehmen die Vögel schon Anfang April kurze Trainingsflüge. Trotz der sonnigen Tage am Anfang des Monats war aber noch keine Brieftaube der Taubenfreunde der Reisevereinigung Neuss unterwegs – weder für Training noch für Wettkampf. Grund dafür sind die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Die 28 Vereinsmitglieder gehen mit der Situation jedoch gelassen um, erklärt der Vorsitzende Heinz Flamm.

„Wir müssen die Tauben für die Preisflüge über die Grenzen hinaus transportieren“, sagt Brieftaubenzüchter Flamm. „Dafür müssten wir nach Belgien und nach Frankreich fahren und das geht im Moment natürlich nicht“, erläutert der 83-Jährige. Der Tiertransport über die Ländergrenzen macht auch bei den Brieftauben keine Ausnahme. Die Wettbewerbe würden üblicherweise im Mai starten. Nun ist der Beginn auf unbestimmte Zeit verschoben. Wann genau es losgehen kann, sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abzusehen, meint Flamm. „Sicher ist das schade, aber es ist nun einmal notwendig.“ Die ungewisse Situation aktuell gebe es erstmalig, sagt der Vorsitzende der Reisevereinigung. Private Trainingsflüge hat der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter unter bestimmten Bedingungen wieder erlaubt. Gemeinsames Training unter Verbandsmitgliedern bleibt aber weiterhin aufgrund des Kontaktverbots untersagt.

Der Freiflug am Haus ist für die artgerechte Haltung der Tiere notwendig und unterliegt daher keiner Einschränkung. „Ich lasse die Tauben morgens und abends eine Stunde raus, damit sie fliegen können“, sagt der Brieftaubenzüchter.

Die Mitglieder gingen mit der Situation gelassen um. Schließlich gebe es jetzt gerade wichtigere Dinge, meint Heinz Flamm. „Rücksicht muss im Moment jeder nehmen. Viele Taubenzüchter haben selbst Familie und verstehen, wie wichtig das ist“, ergänzt er. „Wir müssen jetzt einfach abwarten, wie es weiter geht“, sagt Flamm. „Da sind die Züchter diszipliniert. Beschwerden haben wir bis jetzt noch nicht erhalten.“ Die älteren Tauben könnte man theoretisch bis Ende August beziehungsweise Anfang September zum Flug losschicken, weiß Flamm. Danach wechselten die Tauben allerdings ihr Federkleid und seien aus diesem Grund nicht mehr so flugtüchtig. „Für diesen Zeitraum werden auch die Jungtauben für kurze Flüge angespielt“, ergänzt der Züchter.

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