Klare Kante So reagieren NGZ-Leser auf Verstöße gegen Maskenpflicht

Meinung | Rhein-Kreis · Was tun, wenn sich Menschen nicht oder nur halbherzig an die Maskenpflicht halten? Unsere Leser sind sich weitgehend einig: Klare Kante zeigen.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die vierte Corona-Welle hat auch den Rhein-Kreis fest im Griff, die Infektionszahlen und die Inzidenz steigen, das Gesundheitswesen ist am Anschlag, täglich wird über neue, strengere Schutzmaßnahmen diskutiert. Da sinkt die Toleranzschwelle beim Kontakt mit Menschen, die im Alltag mit Ignoranz oder Leichtsinn auffallen, statt sich und andere mit den einfachsten Maßnahmen – Maske, Hygiene, Abstand – zu schützen. Was tun mit dem „Maske-unter-der Nase-Mann?“ haben wir Sie vor Kurzem gefragt. Weit über 100 Kommentare und Zuschriften haben uns erreicht, bei Facebook und per Mail. Das Ergebnis: Fast alle Leser sind sich einig. Gegenüber denjenigen, die sich nicht an die Schutzmaßnahmen, vor allem an die Maskenpflicht, halten, zeigen sie klare Kante. Höfliche, aber auch sehr direkte und deutliche Ansprache sind für sie das Mittel der Wahl.

Die Zuschriften zeigen auch: Die Geduld mit denen, die nach bald zwei Jahren Pandemie immer noch meinen, die Gefahr ignorieren zu können, ist weitgehend erschöpft. Das kommt auch in manchen explizit aggressiven Zuschriften zum Ausdruck. Und ja, auch das muss erwähnt sein: Wie so oft bei diesem Thema melden sich auch einzelne, die trotz fast sechs Millionen Infektionen und weit über 100.000 Toten noch immer der Meinung sind, dass Corona eigentlich gar nicht existiert und alle Schutzmaßnahmen abgeschafft gehören. Das Positive dabei: Es sind Einzelstimmen. Die große Mehrheit denkt anders.

Jennifer, die auf einem Großmarkt arbeitet, gehört dazu. Sie hat uns geschrieben: „Wir haben ständig Menschen, die die Maske nicht richtig tragen, wobei es immer weniger werden. Ich weise die Kunden dann schon mit fester Stimme und bestimmenden Ton darauf hin, dass sie die Maske richtig tragen sollen. Viele machen es mittlerweile dann direkt, die Nörgler werden immer weniger. In der Zeit wo die Zahlen nicht ganz so schlimm waren, war es mir fast egal, wenn die Nase rausguckte. Aber sollte mir einer von denen auf die Pelle rutschen und die Maske unter der Nase haben, sage ich: Wenn Sie die Maske schon nicht richtig tragen, dann halten Sie zumindest den Mindestabstand ein! Die zwei Kommentare, die man mir gesagt hat, die im Gedächtnis geblieben sind, sind: ,Das hat deine Mami dir aber fein beigebracht!’ Oder: ,Kommen Sie doch näher, ich bin gesund, wir können Kuscheln.’ Da brauchen die sich auch nicht wundern, wenn man dann unfreundlich wird. Wenn ich selbst irgendwo bin, dann weise ich die Leute auch darauf hin, entweder Abstand zu halten oder die Maske richtig zu tragen. Das gehört sich einfach so! Menschen ohne Maske gehe ich generell komplett aus dem Weg.“

Wer einschreitet und aktiv wird, muss durchaus mit unfreundlichen Kommentaren rechnen, das ist auch die Erfahrung von Claudia Cassens:

„Mein neuester Trick in Sachen Abstand halten, da freundliches Ansprechen meist auf Unverständnis oder blöde Sprüche trifft: Herumdrehen und heftig husten, mit Maske natürlich und in die Armbeuge. Das wirkt Wunder und bisher hat noch jeder, der mir zu nah auf die Pelle rückte, erschrocken einen Satz nach hinten gemacht. Masken-falsch- oder Nicht-Träger spreche ich freundlich an. Ich finde angesichts der katastrophalen Covid-Situation ist jeder von uns in der Pflicht darauf zu achten, sich und andere zu schützen und Menschen auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen. Wie gesagt: freundlich. Und das hat nichts mit Maßregeln zu tun. Wir müssen in diesen Zeiten als Gesellschaft mehr denn je zusammenhalten und Solidarität beweisen. Ohne werden wir die Pandemie nie überwinden. Egoismus und Ignoranz sind hier fehl am Platz.“

So sieht es auch Britta Hummel:

„Ich werde echt wütend, wenn ich Menschen begegne, die sich nicht an die Coronaregeln halten. Für mich habe ich entschieden, auch nicht mehr in einem ruhigen netten Ton auf die Vergehen hinzuweisen. Die Pandemie gibt es ja nicht erst seit gestern und die Menschen werden ja täglich über Medien und Freunde, Arbeitskollegen daran erinnert. Also, wer sich nicht an die Regeln hält, den weise ich darauf hin, die Maske aufzusetzen oder Abstand zu halten. Hilfe von den Angestellten des Supermarktes oder sonstiger Geschäfte bekomme ich dabei nicht. Ich kann es verstehen, aber wenn sich keiner vehement darum kümmert, dann ändert sich auch nichts. Jetzt sind die Leute auch der Meinung, sie können nah aufrücken, da sie ja geimpft sind. Welch ein Trugschluss. Gerade die älteren Mitbürger sind total mit der Situation überfordert und laufen sehenden Auges in ihr Verderben. Also, von mir gibt es eine klare Ansage, damit das auch sitzt. Zwar noch mit dem Wort ,Bitte’ aber schon etwas lauter und bestimmter.“

Tina Kühn aus Dormagen macht es kurz und knapp: „Du sagst: ,Entschuldigung, Ihre Maske ist runter gerutscht!’ 2. Du fasst an oder zeigst mit Deinem Zeigefinger auf Deine eigene Maske und dann auf seine! 3. Du schaust ihn an und sagst einfach nur: ,Maske!’ 4. Du guckst ihn an und sagst: ,Haaallo! Geht’s noch?’

Weitere (Facebook)-Reaktionen von Menschen, die sich mehr Vorsicht und Rücksicht in der Pandemie wünschen, lesen Sie auf dieser Seite. Bleiben Sie gesund – und halten Sie durch im Corona-Alltag!

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