Neuss Napp appelliert an Toleranz und Mitmenschlichkeit

Launiger war der Bürgermeister Herbert Napp schon öfter, aber selten ernster: Die traditionelle Ansprache zum ebenso traditionellen Neujahrskonzert verband der erste Bürger der Stadt gestern mit einem Appell für Mitmenschlichkeit und Toleranz gegenüber Flüchtlingen und einer klaren Ansage an islamistische Terroristen, die erst vergangene Woche in Paris für ein Blutbad in der Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" gesorgt hatten.

 Zum letzten Mal sprach Herbert Napp als Bürgermeister zum Jahresauftakt.

Zum letzten Mal sprach Herbert Napp als Bürgermeister zum Jahresauftakt.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Antisemitismus und Rassismus seien absolut inakzeptabel, der Religionsfrieden ein hohes Gut einer friedliegenden Gemeinschaft, sagte Napp, bevor er unter Beifall feststellte: "An dieser Grundeinstellung wird sich auch nichts ändern, wenn Terroristen versuchen, uns in Angst und Schrecken zu versetzen."

Das Neujahrskonzert in der ausverkauften Stadthalle war das letzte, in dem das Publikum Napp als Bürgermeister mit Amtskette am Rednerpult gesehen hat. Sein Nachfolger wird im Herbst gewählt, er selbst werde der Veranstaltung aber treu bleiben, sagte Napp. Er nutze die Gelegenheit, die Ansprache auch zu einer Leistungsbilanz seiner 17-jährigen Amtszeit zu machen: Markt und Hamtorplatz seien schöne Aufenthaltsorte geworden, ebenso Hauptstraßenzug und Neustraße. Romaneum und Hafenkopfgebäude nannte Napp beispielhaft für Veränderungen rund um das Hafenbecken I und hob als Erfolge auch die Umsiedlung von Pierburg auf das ehemalige Case-Gelände und die Ansiedlung des Höffner-Möbelhauses im Hammfeld hervor.

Die Lacher auf seiner Seite hatte Napp, als er eloquent seine Eingangsthese darlegte: "Neuss ist die nördlichste Stadt Italien". Zumindest Moderator Daniel Finkernagel hatte er überzeugt, denn der leitete mit der Begrüßung "Liebe Norditaliener" zum Programm über.

(-nau)
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