Neuss Neuss versinkt in der Magie des Südens

Neuss · Das Neujahrskonzert der Stadt Neuss mit der Deutschen Kammerakademie Neuss (DKN) blieb "im Linksrheinischen", wie es Moderator Daniel Finkernagel formulierte. Musikalisch wurde diese Region bis nach Südspanien ausgeweitet.

 In einer ausverkauften Stadthalle sang am Ende des gestrigen Neujahrskonzertes mit der Deutschen Kammerakademie Neuss am Rhein ein ausgelassenes Publikum mit den Solisten zum Abschied von Bürgermeister Herbert Napp "Que sera, sera". Napp hatte traditionell ein Grußwort gesprochen.

In einer ausverkauften Stadthalle sang am Ende des gestrigen Neujahrskonzertes mit der Deutschen Kammerakademie Neuss am Rhein ein ausgelassenes Publikum mit den Solisten zum Abschied von Bürgermeister Herbert Napp "Que sera, sera". Napp hatte traditionell ein Grußwort gesprochen.

Foto: A. Woitschützke

Mit der "Magie des Südens" versetzte die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein (DKN) das Publikum beim Neujahrskonzert der Stadt in der ausverkauften Stadthalle in eine Stimmung, die zum Schluss in pure Ausgelassenheit mündete. Zum wirkungsvollen südlichen Ambiente trug auch die üppige Dekoration in Saal und Foyer in leuchtend gelben Blumenfarben bei. Mit Daniel Finkernagel war ein inzwischen in Neuss herzlich willkommener Moderator zu Gast, der bereits bei Rosengartenkonzerten Tausende Zuhörer für die Musik und sich einnehmen konnte.

Das neue "musikalische" Jahr begann aber zunächst bedächtig: In leises Streicherpizzicato schmeichelt sich zu Beginn der Ouvertüre der Oper "Die Italienerin in Algier" von Gioacchino Rossini eine feine Oboenmelodie ein. "Wir brauchen Magie, um die linksrheinische Leichtigkeit des Seins, und vor allem der Musik auszukosten", sagte der Moderator.

Da kamen die "Mädchen von Cadiz" gerade recht, denen Léo Delibes Grazilität verleiht, wenn sie ihren Bolero tanzen. Die junge Brasilianerin Natasha Salles (Sopran), erstmals in Neuss, sang von Kastagnetten, beherrschte Mimik und Tanz, strahlte in den Höhen und war in den Tiefen ein wenig dunkel timbriert. Ebenfalls erstmals in Neuss war der italienische Tenor Paolo Bartolucci, dessen südländisch gefärbte mächtige Stimme vor allem in einer Arie aus der Oper "Pagliacci" von Ruggero Leoncavallo glänzte. Beide Solisten bestritten recht individuell Guiseppe Verdis Trinklied aus der Oper "La Traviata".

Dass auch der "Spanische Marsch" oder zumindest das, was Johann Strauss (Sohn) darunter versteht, für die DKN leichtes Spiel ist, musste begeistern. Einige Übergänge hätte Chefdirigent Lavard Skou Larsen geschmeidiger nehmen können. Aber bei "Rosen aus dem Süden" schunkelten sogar die beiden Cellisten in der ersten Reihe mit. Die Streicher waren im Bass ein wenig unterbesetzt, dafür hatte die DKN großes Orchester aufgeboten: Neben großem Holz und Blech waren Flügel, Harfe, Akkordeon, Bassklarinette und Englischhorn mit von der Partie.

Da konnte sogar die Filmmusik zu "Der Pate" von Nino Rota perfekt umgesetzt werden. Großartig auch die "Via Appia" aus der sinfonischen Dichtung "Pinien von Rom" von Ottorino Respighi, mitreißend "Malambo", der Tanz der Gauchos des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera. "Eine phantastisch beschwingte Musik, das war schon mal anders", sagte der Münchner Dieter Osburg, der sich in Neuss "schon lange wohlfühlt". Eine Überraschung hatte DKN-Chef Lavard Skou Larsen zum Finale: Weil Bürgermeister Herbert Napp letztmalig zum Neujahrskonzert begrüßte, spielten und sangen die Solisten "Que sera, sera" - und ein ausgelassenes Publikum sang mit.

(NGZ)
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