Neuss MaximNoise rappt gegen Hass und Gewalt

Neuss · Der Neusser Musiker Max Jäger hat nach dem Terroranschlag auf "Charlie Hebdo" ein Lied aufgenommen, das auf der Internetplattform Youtube nun Tausende Nutzer bewegt. Unter anderem den Schauspieler Jan Josef Liefers.

Neuss: MaximNoise rappt gegen Hass und Gewalt
Foto: Kirschstein, Frank

NEUSS Die Bilder aus Paris vom Mittwoch wird Max Jäger alias MaximNoise nicht vergessen. Der Terroranschlag zweier mutmaßlicher Islamisten auf Redakteure und Karikaturisten des Satireblatts "Charlie Hebdo" und auf Polizisten bissen sich im Kopf des jungen Neussers fest. So sehr, dass er noch in der Nacht seine Gedanken in Verse dichtete, im eigenen Tonstudio aufnahm - herauskam ein Lied, das nun auf dem Internetportal Youtube Tausende bewegt. "Ich bin Charlie" heißt das Stück des Neusser Rappers, auf das gestern der aus dem "Tatort" bekannte Schauspieler Jan Josef Liefers aufmerksam wurde und es seinen mehr als 200 000 Fans im sozialen Netzwerk Facebook empfahl.

Eine solche Aufmerksamkeit hat Max Jäger nicht erwartet. "Ich war einfach nur in einer Schockstarre", sagt er. Es ist ein Stück gegen Gewalt und Hass. Darin solidarisiert er sich mit den Ermordeten, zitiert deren Botschaften. "Ohne die Freiheit zu denken und zu sagen, was man will, würde es mit Sicherheit keins meiner Lieder geben", schreibt er dazu. Es ist aber auch ein Lied gegen Fremdenhass und Wut auf eine Religion. "Mein bester Freund ist Muslim, und wir sprechen oft darüber, wie sich im Moment die Hetze wie eine Schlinge um den Islam zuzieht", sagt Jäger.

 In dem Video zum Lied zeigen MaximNoise und seine Fans und Freunde Schilder mit der Aufschrift "Ich bin Charlie" (oben). Schauspieler Jan Josef Liefers war offenbar ebenso bewegt wie Tausende weitere Nutzer.

In dem Video zum Lied zeigen MaximNoise und seine Fans und Freunde Schilder mit der Aufschrift "Ich bin Charlie" (oben). Schauspieler Jan Josef Liefers war offenbar ebenso bewegt wie Tausende weitere Nutzer.

Foto: SSCreenshots Youtube, Facebook
Neuss: MaximNoise rappt gegen Hass und Gewalt
Foto: Kirschstein, Frank

"Diese Menschen jetzt alle als böse darzustellen, das finde ich ganz schlimm. Ich habe Angst, dass das jetzt für die öffentliche Meinungsmache missbraucht wird." Als das Lied am Donnerstagmorgen fertig war, veröffentlichte er einen Aufruf an seine Fans und Follower in den sozialen Netzwerken, ihm ein Foto mit dem Schild "Ich bin Charlie" zu schicken. Aus diesen Zusammenschnitten ist das Video entstanden, das nun auf Youtube mit dem Lied zu sehen ist. Bis gestern Abend hatten es bereits mehrere tausend Nutzer angeschaut.

(NGZ)
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