Neuss Festival lockt "Hobbit"-Fans in Bibliothek

Neuss · Ein Klassiker wenn es um Fantasieliteratur oder -filme geht, ist "Der Hobbit". Vor allem bei Kindern sind Hobbits beliebt. Jetzt drehte sich in der Stadtbibliothek alles um die Geschichten, die auf den Werken des Engländers Tolkien basieren.

 Schlüpfte in die Rolle des Hobbits "Samweis Gandschie": der Fantasy-Liebhaber Jörg Heininger (48) von der "Deutschen Tolkien Gesellschaft", die mit der Stadtbibliothek ein Hobbit-Festival veranstaltete.

Schlüpfte in die Rolle des Hobbits "Samweis Gandschie": der Fantasy-Liebhaber Jörg Heininger (48) von der "Deutschen Tolkien Gesellschaft", die mit der Stadtbibliothek ein Hobbit-Festival veranstaltete.

Foto: andreas woitschützke

Sie haben lockige Haare, extrem große Füße, rauchen gerne Pfeife, essen gerne und gehen vor allem fast alles gemütlich an. Echte Fans wissen bei dieser Kurzbeschreibung sofort, dass Hobbits gemeint sind. Die Bewohner einer Fantasie-Parallelwelt, die der englische Professor John Ronald Reuel Tolkien in seinen Literaturwerken eigens für Kinder schuf. Heute basiert sogar ein bisher dreiteiliger Kinofilm unter dem Titel "Der Hobbit" auf der erfundenen Geschichte, der insbesondere bei Kindern sehr beliebt ist. Der dritte Teil des Films läuft derzeit im Kino - und passend dazu lud die Neusser Stadtbibliothek gemeinsam mit der "Deutschen Tolkien Gesellschaft" (DTG) am Samstag zu einem "Hobbit-Festival" in die Bibliothek.

Rund 350 Besucher ließen sich das Spektakel nicht entgehen und informierten sich über den bekannten Autor, seine Bücher, seine Gemälde und die drei Filme. "Aufhänger des Festivals ist das Ende einer Ausstellung von Tolkien-Kunstwerken in der Stadtbibliothek", erklärt Eva Müller, die dort für die Kinder- und Jugendarbeit verantwortlich ist. Mit dem "Hobbit-Festval" verfolge die Stadtbibliothek das Ziel, die Einrichtung als Freizeitort zu etablieren - und das Angebot auch bei Kindern bekannt zu machen.

Tatsächlich sind es vor allem Kinder, die sich mit ihrer "uneingeschränkten Fantasie" für die Hobbit-Filme begeistern, erklärt Susanne Rayermann (56) von der DTG, die selbst ein großer Fan von Tolkien und inzwischen zu einer Expertin in Sachen Tolkien-Literatur geworden ist. Natürlich ist die Welt namens "Mittelerde", die der englische Professor in seinen Büchern erschuf, alles andere als realistisch. Aber: Es kommt gut an. "Fantasy" boomt. Und das merkt man auch in der Stadtbibliothek: ",Der Hobbit' ist neben ,Herr der Ringe' ein Klassiker. Aber auch wir merken, dass die Nachfrage nach Tolkiens Büchern steigt. Gerade dann, wenn ein neuer Hobbit-Film im Kino läuft", berichtet Eva Müller von der Bibliothek.

Doch wovon handelt die Geschichte in Literatur und Film? "Es geht um einen Hobbit namens Bilbo, der von 13 Zwergen und einem Zauberer überzeugt wird, sich mit ihnen auf eine abenteuerliche Reise zu begeben. Er soll den Zwergen helfen, ihre Heimat und einen Schatz wiederzuerobern, über die ein gefährlicher Drache wacht. "Viele Abenteuer lassen Bilbo reifen, nach schweren Schlachten gelingt das Vorhaben", beschreibt Expertin Susanne Rayermann die Handlung in der "Mittelerde". Ziel ihrer Gesellschaft ist es, die Bekanntheit von Tolkiens Werken zu steigern und zur Diskussion anzuregen.

Das konnten auch die Besucher in der extra lange geöffneten Stadtbibliothek, wo unter anderem der Hobbit-Synchronsprecher Rainer Rudloff einen Vortrag hielt, während sich Kinder am Hobbit-Quiz versuchten oder sich mit Jörg Heininger fotografieren ließen, der eigens fürs Festival in ein Hobbit-Gewand schlüpfte. Ganz vorne mit dabei waren auch die Neusser Zane Scott (19) und Nicolas Beissel (18). "Wir sind große Fans der Hobbit-Filme und wollen mehr über Tolkien erfahren", sagt Beissel, der sich noch am gleichen Tag mit seinem Kollegen den aktuellen Hobbit-Film im Kino ansah. "Jetzt zum dritten Mal", sagt Scott und lacht.

(NGZ)
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