IHK-Zahlen für Neuss und den Mittleren Niederrhein Industrie konnte sich im dritten Quartal etwas erholen

Neuss · Einen kleinen Aufschwung in der Corona-Pandemie erlebte die Industrie am Mittleren Niederrhein im dritten Quartal. Die Zahlen liegen etwas unter den Gesamtwerten in Nordrhein-Westfalen.

 Jürgen Steinmetz ist Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Jürgen Steinmetz ist Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Foto: PSB/SVEN VUELLERS FOTOGRAFIE

Die Industrie am Mittleren Niederrhein hatte auch im dritten Quartal des Jahres 2020 noch mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Allerdings lagen die Umsätze in den Monaten Juli bis September um knapp 8 Prozent über den Umsätzen im Vorquartal. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittler Niederrhein hat entsprechende Daten von IT.NRW analysiert. „Der Aufholprozess der Industrie hat bereits im dritten Quartal begonnen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Das Umsatzwachstum unserer Unternehmen ist allerdings etwas geringer als im Land Nordrhein-Westfalen und das Niveau bleibt zudem deutlich unter dem Vorjahresniveau.“

Die Gesamtumsätze der Industrie am Mittleren Niederrhein lagen im dritten Quartal 7,7 Prozent über dem Vorquartal. Der Inlandsumsatz (+8,7 Prozent) ist dabei etwas stärker gestiegen als der Auslandsumsatz (+6,8 Prozent). In Krefeld liegt das Plus bei 9,1, in Mönchengladbach sogar bei fast 20 Prozent. „Dort hatten wir allerdings auch einen starken Einbruch im zweiten Quartal beobachtet“, so Steinmetz. Im Rhein-Kreis Neuss liegt das Plus bei nur drei, im Kreis Viersen bei 8 Prozent. „Die Industrie hat sich seit dem Sommer positiv entwickelt und ist auch von den aktuellen Einschränkungen weniger stark betroffen. Das hat auch unsere Blitzumfrage im November gezeigt“, so Steinmetz. Er geht davon aus, dass diese positive Entwicklung auch über das dritte Quartal hinaus anhalten wird. „Die Industrie ist und bleibt unser konjunkturelles Zugpferd. Deswegen muss man bei allen politischen Entscheidungen die Rahmenbedingungen für die verarbeitenden Unternehmen im Blick haben“, so Steinmetz.

Im Vergleich zu NRW ist der Umsatzzuwachs am Mittleren Niederrhein etwas schwächer. Im Land lag das Plus der Gesamtumsätze der Industrie im Vergleich zum Vorquartal bei 11,7 Prozent. Vergleicht man die Daten aus dem Jahr 2019 zeigt sich allerdings, dass das Vorkrisenniveau am Mittleren Niederrhein noch nicht erreicht wird. Die Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,2 Prozent niedriger. Bei den Inlandsumsätzen liegt das Minus bei 10,6 und bei den Auslandsumsätzen bei 11,7 Prozent. „Bei der Erholung ist weiterhin Geduld gefragt“, kommentiert Steinmetz.

Das zeigt auch der Blick in die einzelnen Industriebranchen: In der Chemischen Industrie sind die Gesamtumsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,6 Prozent niedriger. Auch im Maschinenbau sind es -10 Prozent, bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen -2 Prozent und bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen -17,2 Prozent. Besonders schwerwiegend ist der Rückgang bei den Metallerzeugern und -bearbeitern (-34,1 Prozent). Bei den Herstellern von Nahrungs- und Futtermitteln lag der Rückgang bei 4,7 Prozent. Ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichnen die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren (13,4 Prozent), Getränkehersteller (1,1 Prozent) und die Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen (8,1 Prozent).

(NGZ)
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