60 Jahre Élysée-Vertrag Deutsch-französische „Tortenschlacht“ in Neuss

Neuss · Die Feier der deutsch-französischen Freundschaft – gipfelte in einer „Tortenschlacht“. Mehr als 30 Kuchen hatten die Schülerinnen der Fachgruppe Französisch am erzbischöflichen Gymnasium Marienberg gebacken, als zum ersten Mal seit 2020 wieder zum „Concours de pâtisserie“ aufgerufen wurde.

Dieser Wettbewerb bildet einen Höhepunkt in der französischen Woche der Schule, die sich am Datum des Élysée-Vertrages orientiert. Schlusspunkt war abschließend die „Raubtierfütterung“, als sich die ganze Schulgemeinde über das Kuchenbüfett hermachen durfte.

Concours de pâtisserie: Französischer Tortenwettbewerb im Gymnasium Marienberg

Concours de pâtisserie: Französischer Tortenwettbewerb im Gymnasium Marienberg

Foto: Olaf Gruschka

Mit dem Élysée-Vertrag, dessen Unterzeichnung durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle sich am Sonntag zum 60. Mal jährt, wurde der Wille zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich ausgedrückt. Aus den Erzfeinden von einst, die in nicht einmal acht Jahrzehnten drei mörderische Kriege gegeneinander geführt hatten, sollten Freunde werden – und wurden es. Das hatten erst im vergangenen Herbst die Feiern zum Goldjubiläum der Städtepartnerschaft von Neuss und Châlons en Champagne unterstrichen.

Nachdem die Jury die mehr als 30 Torten bewertet und die Sieger gekürt hatte, durfte sich die ganze Schulgemeinde über das Kuchenbüfett hermachen.

Nachdem die Jury die mehr als 30 Torten bewertet und die Sieger gekürt hatte, durfte sich die ganze Schulgemeinde über das Kuchenbüfett hermachen.

Foto: Olaf Gruschka

Das Marienberg gehört zu den Schulen, die durch Schulpartnerschaften diesem Anliegen Breite geben. Das Mädchengymnasium konnte im Dezember den Schüleraustausch mit dem Collége de Providence in Poitiers wieder aufnehmen, von dem im Jahr 2012 auch die Idee zum „Concourse de pâtisserie“ übernommen worden war. Und während Französischschülerinnen der Jahrgangsstufen sieben bis elf zum Teil mehrstöckige Einzelstücke backten und mit französischer Buttercreme, Croissants aus Marzipan oder mit dem Model des Eiffelturms dekorierten, probierten sich Schülerinnen in Poitiers an deutschen Kuchenrezepten aus.

Die Trikolore in Zucker und Sahne: Französischlehrerin Uta Deußen schneidet die erste Torte an.

Die Trikolore in Zucker und Sahne: Französischlehrerin Uta Deußen schneidet die erste Torte an.

Foto: Olaf Gruschka

Französische Woche heißt nach Darstellung von Schulsprecher Olaf Gruschka auch, dass in der Unterstufe ein Lesewettbewerb ausgetragen wird und die Klasse neun im Kino Hitch einen französischen Film sieht. Doch nichts reicht an den Backwettbewerb heran, den Französischlehrerin Eva Maria Stuttmann „ein Fest der künstlerischen und kulinarischen Genüsse“ nennt. „Das sind nicht einfach nur Kuchen, das sind Kunstwerke“, meint auch Simone Kippels, die stellvertretende Schulleiterin. Die wurden von einer paritätisch besetzten Jury bewertet, die sich aus sechs Schülerinnen und sechs Erwachsenen zusammensetzte. Ihr gehörten als „Externe“ auch Magda Holzberg, Annie Brünger und Silvia Hausmann vom deutsch-französischen Kulturkreis an.

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