Zahlen für den Rhein-Kreis Zahl der Corona-Testcenter stark gesunken

Neuss · Im Rhein-Kreis Neuss gibt es viel weniger Einrichtungen für Corona-Tests als noch Ende vergangenen Jahres. Die Zahl der öffentlichen Teststellen ist um 128 Stück gesunken.

 Der Betrieb eines Corona-Testcenters wird für die Verantwortlichen finanziell immer unattraktiver.

Der Betrieb eines Corona-Testcenters wird für die Verantwortlichen finanziell immer unattraktiver.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Bürger, die in diesen Tagen ein Corona-Testcenter aufsuchen möchten, haben es schwerer als noch vor wenigen Monaten. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 216 öffentliche Teststellen gab es Ende November vergangenen Jahres noch im Rhein-Kreis Neuss. Mittlerweile sind es nur noch 88, wie Kreissprecher Benjamin Josephs mitteilt.

Der Grund ist schnell gefunden: Nicht nur, weil immer weniger Menschen sich in den Centern testen lassen (müssen), sondern auch, weil der Betrieb für die Verantwortlichen finanziell immer unattraktiver geworden ist. Zwar gibt es kostenlose Bürgertests für bestimmte Situationen und Personengruppen auch weiterhin – etwa für Besucher, Behandelte und Bewohner von Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen oder Alten- sowie Pflegeheimen –, die Betreiber der Testzentren erhalten für die subventionierten Tests allerdings mittlerweile nur noch acht Euro pro Abstrich anstatt bislang 9,50 Euro. Zum Vergleich: Zum Start der Testzentren gab es noch satte 18 Euro pro Test.

Mit der aktuellen Verordnung sind auch die Drei-Euro-Tests weggefallen. Als Begründung für das Aus hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium, dass das Angebot wenig angenommen worden sei. Die Tests waren unter anderem für Besucher von Veranstaltungen gedacht, um Super-Spreader-Events zu verhindern, bei denen sich viele Menschen auf einmal anstecken.

Die aktuelle Coronavirus-Testverordnung gilt bis Ende Februar. Und mindestens bis zu diesem Stichtag möchte Marcel Offermann, der unter anderem die Teststellen an den Standorten des Rheinland-Klinikums betreibt, seine Einrichtungen offen halten. Danach rechnet er allerdings damit, dass sämtliche subventionierte Tests gestrichen werden. „Die Zahlen sinken, das kann man nicht anders sagen“, sagt Offermann. Wenig bis gar nicht habe sich jedoch eine Regelung auf die Kunden-Frequenz niedergeschlagen, die seit dem 23. Dezember gilt. Für den Besuch von Krankenhäusern und Pflegeheimen oder auch Justizvollzugsanstalten werden nämlich keine gesonderten Nachweise von Teststellen mehr benötigt. Es genügt seitdem ein negativer Selbsttest.

Trotz der vielen Schließungen gibt es Einrichtungen, die angekündigt haben, bis Ende Februar weiterzumachen – wie die Laborpraxis Jochen Hüter, die drei Teststellen in Neuss (zum Beispiel am Rheinpark-Center oder am Münsterplatz) hat.

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