Schulchronik Rheurdt Schaephuysen Als Soldaten in die Schule zogen

Rheurdt · Theo Mäschig will die Schulchronik von Schaephuysen komplettieren.

 Theo Mäschig trägt Bilder und Texte für die Schulchronik zusammen.

Theo Mäschig trägt Bilder und Texte für die Schulchronik zusammen.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Seit fast drei Jahren ist die Schaephuysener Schule Geschichte. „Am 24. November 2016 besuchten die letzten Kinder die Schule“, erzählt Theo Mäschig. Ihn hat die Geschichte der Schaephuysener Schulen immer interessiert. Die letzten Jahre davon arbeitet er zurzeit auf. Bis zum Jahresende will er die Schulchronik aktualisiert haben.

Kurz nachdem er als leitender Gemeindemitarbeiter in den Ruhestand gegangen war, schrieb er die erste Geschichte der Schulen in Schaephuysen. Diese endet 2003. „Ich habe die Schule selber besucht, von 1942 bis 1951“, erzählt er. Die von Hauptlehrer Andreas Giesen geführt Schulchronik, sowie die Pfarrchronik von Pfarrer Gottfried Verfürth sind seine Basis . Letzterer vermerkt: „Die für den 30. August 1939 geplante Prozession nach Kevelaer muss mit Rücksicht auf die augenblicklich ernste Zeitlage, und weil in den nächsten Tagen mit Einquartierungen zu rechnen ist, einstweilen verschoben werden.“ Während des Krieges war die Schule unter anderem von Soldaten der Flugabwehr belegt, nur zwei Klassenräume seien frei und jede Klasse könne nur drei Stunden beschult werden. „Später war die Schule immer wieder für mehrere Woche geschlossen, zum Beispiel 1940 von Anfang Juli bis Mitte September“, berichtet Theo Mäschig. „Die Kinder haben Kartoffelkäfer gesammelt.“

Mit Zeitungsartikeln, Fotos und Notizen vervollständigt er zurzeit die Geschichte der Schule von 2003 bis 2016. „Leider wurden ab Mitte der 1960er Jahre nicht mehr ausführliche Schulchroniken geschrieben“, blickt er zurück. Wenn er die Schaephuysener Schulgeschichte komplettiert hat, will er sie inklusive der Dokumente und Fotos ins Gemeindearchiv geben.

Als Geschichtsinteressierter blickt Mäschig nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft: „Architektonisch zählt die Schule zu den schönsten am Niederrhein. Das Hauptgebäude aus Backstein ist noch so erhalten, wie es im Mai 1932 eingeweiht wurde. Es wurde nach Plänen der Regierungsrates Bellers aus Krefeld entworfen. Es wäre schön, wenn sich eine neue Nutzung finden würde, die diesem Gebäude neues Leben einhaucht.“

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