Neukirchen-Vluyn "Kirche muss digital unterwegs sein"

Neukirchen-Vluyn · Hans-Jürgen Jenkel ist seit Frühjahr der neue Vorsitzende im Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Vluyn

 Hans-Jürgen Jenkel war bis zur Pensionierung EDV-Fachmann. Im neuen Amt will er sich Herausforderungen stellen.

Hans-Jürgen Jenkel war bis zur Pensionierung EDV-Fachmann. Im neuen Amt will er sich Herausforderungen stellen.

Foto: kdi

Mittlerweile hat sich Hans-Jürgen Jenkel in sein Amt als Vorsitzender des Presbyteriums in der evangelischen Kirchengemeinde Vluyn gut eingelebt. Er hat die Nachfolge des langjährigen Vorsitzenden Bert Konijnenberg angetreten. Der Zeitpunkt passte, wie der 68-Jährige meint. Aus seinem aktiven Berufsleben beim Unternehmen Paradies war er nach über 25-jähriger EDV-Tätigkeit ausgeschieden. Die EDV-Abteilung hatte er dort weiter auf- und ausgebaut. "Der Kontakt zur Berufswelt bleibt. So ganz bin da nicht weg", meint er. Schon seit längerer Zeit interessierte er sich für die Arbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Vluyn.

Dass er nun Vorsitzender des Presbyteriums geworden ist, "hat sich so ergeben", sagt er. Früh bemühten sich die Presbyteriumsmitglieder um eine Nachfolge. Nach seiner Wahl ging Jenkel gleich ans Werk. "Teamarbeit ist das Kennzeichen der Kirchengemeinde. Systematisch habe ich mich eingearbeitet. Ich muss verschiedene Entscheidungen vorbereiten, über die dann in den Gremien demokratisch entschieden wird", so Jenkel. 1950 wurde er in der Nähe von Ludwigslust in Mecklenburg geboren. Seine Eltern zog es 1953 bereits nach Vluyn. Er besuchte das Julius-Stursberg-Gymnasium, Pfarrer Jülicher konfirmierte ihn 1964. Nach seinem Lehramtsstudium in Marburg und anschließender Berufstätigkeit an der Universität folgte 1983 nochmals eine EDV-Ausbildung. Der Erforschung der Sprache, beispielsweise einer automatischen Spracherkennung und Verschriftlichung, galt damals sein Interesse. Als er dann das Angebot bekam, als System- und Organisationsprogrammierer zu arbeiten, griff er zu. "Die EDV stand am Anfang. Ich bekam 1990 eine Anfrage von Paradies in Vluyn", so Jenkel. Der Weg führte in heimische Gefilde zurück, wo er den familiären Mittelpunkt mit seiner Frau Henrike aufbaute. Verschiedenen Herausforderungen will sich Jenkel im neuen Amt stellen.

"Die Struktur in der Gemeinde verändert sich durch Austritte, Wegzüge und Todesfälle. Wir müssen uns um junge Menschen kümmern. Spannend sind die unter 40-Jährigen, die vielfach zuziehen. Interesse an Kirche ist da", so Jenkel. "Das Angebot an zeitlich begrenzten Projekten ist für diese Zielgruppe wichtig, da Familie und Beruf Vorrang haben." Im Zeitalter der Digitalisierung muss sich auch Kirche neu aufstellen. "Kirche goes digital", so ein Vluyner Motto. Erfahrungen als Video-Kameramann hat Jenkel ebenfalls. "Überall, wo es Sinn macht, lässt sich Bewährtes in Frage stellen und optimieren. Es sollte in die Zeit passen", sagt Jenkel. Bewährt hat sich in den Sommerferien die Verwandlung der Vluyner Dorfkirche in einen Kinosaal. Das Presbyterium lädt erneut zum Public Viewing der WM in den Gemeindesaal, Pastoratstraße 23, Mitte Juni ein.

(sabi)
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