Engagement in Neukirchen-Vluyn Grundschüler besuchen die Tafel

Hinter dem Rathaus bekommen rund 700 Kunden Lebensmittel, die andernfalls weggeworfen worden wären.

 Nina, Eslem, Hannah, Eleni und Milan in den Räumen der Tafel. Mit ihnen ließen sich Marion May-Hacker, Agendabeauftragte der Stadt (l.) und Bürgermeister Harald Lenßen (2.v.l.) von den Tafelmitarbeiterinnen (v.l.) Ursula Borgemeister, Dagmar Freisem und Anne Stebing über die ehrenamtliche Arbeit informieren.

Nina, Eslem, Hannah, Eleni und Milan in den Räumen der Tafel. Mit ihnen ließen sich Marion May-Hacker, Agendabeauftragte der Stadt (l.) und Bürgermeister Harald Lenßen (2.v.l.) von den Tafelmitarbeiterinnen (v.l.) Ursula Borgemeister, Dagmar Freisem und Anne Stebing über die ehrenamtliche Arbeit informieren.

Foto: Stadt NV

Zu einem Besuch in der Tafel in Neukirchen-Vluyn kamen jetzt über 30 Kinder der Pestalozzischule in die Räume der Tafel hinter dem Rathaus. Die Schülerinnen und Schüler nehmen am Ferienprogramm des offenen Ganztags der Schule teil. Die Ehrenamtlichen der Tafel erklärten die Aufgaben der Einrichtung, Hintergründe und Abläufe der Vereinsarbeit.

„Vor allem ältere Menschen sollten ihre Scham überwinden und einfach zu uns kommen“, sagte die Vorsitzende der Tafel Manuela Lenz im Gespräch mit unserer Zeitung. Gut zwei Dutzend ehrenamtliche Helfer bewegen Woche für Woche in den ehemaligen Räumen des Bauhofs einige Tonnen Obst, Gemüse, Milchprodukte und Brot. Mit drei Lieferwagen werden überzählige Lebensmittel bei Supermärkten, Geschäften und von Logistikfirmen abgeholt – und auf rote Kisten verteilt. Sie helfen rund 700 Einzelpersonen und Familien, die mit einem geringen Einkommen auskommen müssen.

„Um Kunde der Tafel zu werden, muss man seine Bedürftigkeit nachweisen“, erläutert Helmut Stoffels, der vom Chefposten der Tafel auf die Position des zweiten Vorsitzenden gewechselt ist. „Aus Altersgründen“ – sagt der 85-Jährige. Um auf die Hilfe der Tafel zugreifen zu können, müsse man einfach einen NV-Pass vorlegen oder den letzten Rentenbescheid oder einen aktuellen Einkommensnachweis mitbringen.

Bürgermeister Harald Lenßen begrüßte die Schulkinder ebenfalls und besichtigte gemeinsam mit ihnen die Räumlichkeiten der Tafel im ehemaligen Baubetriebshof hinter dem Rathaus. Aus den Lebensmitteln konnten die jungen Besucher einen kleinen Teil mitnehmen, den sie am nächsten Tag gemeinsam zu einem Mittagessen verarbeiteten.

Der Besuch fand auf Initiative des Treff 55 der Grafschafter Diakonie, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Moers statt. Dieser Treff hatte unter dem Dach der Lokalen Agenda 21 Neukirchen-Vluyn 2002 zur Gründung der Tafel in Neukirchen-Vluyn beigetragen. Den Besuch bettet die Agenda 21 ein in ihr Aktionsprogramm, dass sie anlässlich ihres 20jährigen Bestehens im November feiert.

„Erstes Ziel der Tafeln ist die Unterstützung bedürftiger Menschen. Daneben spielen Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und der Kampf gegen Verschwendung eine Rolle bei der wichtigen Vereinsarbeit“, sagte Bürgermeister Lenßen. „Das deckt sich zu 100 Prozent mit den Zielen der Lokalen Agenda 21. Die Stadt unterstützt diese Aktivitäten daher gerne und freut sich auf ein buntes Programm im November.“ Highlight des Jubiläums wird die Ausstellung „Ich sehe Was(ser), was du nicht siehst - virtuelles Wasser begreifen“ in der Städtischen Gesamtschule sein. Über alle Veranstaltungen wird die Rheinische Post informieren.

Zu den Kunden Tafel Neukirchen-Vluyn gehören viele ältere Menschen mit geringer Rente. Ihnen helfen die Lebensmittel aus dem für zwei Euro zu erwerbenden Korb sehr. Hinzu kommen Menschen, die eine staatliche Grundsicherung bekommen – auch solche mit einem Migrationshintergrund. Die Ausgabe der Tafel Neukirchen-Vluyn hinter dem Rathaus ist drei Mal pro Woche geöffnet, an zwei Terminen wird außerdem eine externe Auslieferungsstelle an der Humboldtstraße angefahren.

(dne)
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