Nettetal Staunen, lernen und einkaufen

Nettetal · Ein Forum für heimische Produkte wünschten sich die Organisatoren des 1. Bauern- und Handwerkermarktes in Schaag. 61 Aussteller hatte der Verein „Wir für Schaag“ mobilisiert. Besucher kamen in Scharen.

Zum Programm des Bauernmarktes gehört ein Spargel-Wettschälen. Anni Lensges nimmt Platz. Ihr gegenüber: Bürgermeister Christian Wagner. Die beiden werden sich nun duellieren – im Spargelschälen. „Es ist der Kampf Bürgermeister gegen Hausfrau“, kündigt Willi Bonnacker an. Ulrike Cronen von der Netteagentur reicht „das Werkzeug“ – einen grünen Spargelschäler für jeden und jede Menge Spargelstangen. „Auf die Plätze, fertig, los.“ Die Riesenstoppuhr läuft exakt drei Minuten, und unter den Augen der Spargelkönigin NRW, Ricarda I., wird geschält, was das Zeug hält. Am Ende geht Anni Lensges mit 15 zu 14 („wenn man die halben des Bürgermeisters mitzählt“) als Siegerin hervor.

Dachmarke Nette-Spargel

„Kein Wunder“, findet ihr Mann. „Sie ist ja auch ein Profi in der Küche.“ Die 67-Jährige bleibt bescheiden und verrät ihr Erfolgsrezept: „Man braucht nur einen scharfen Schäler, dann zack-zack runterschälen und nicht nach rechts oder links abweichen“. Der Bürgermeister hat sich „inzwischen ein jüngeres Opfer gesucht“. Aber auch hier unterliegt er knapp. Die Organisation „Nette-Spargel“ ist zufrieden. „Als Zusammenschluss von Erzeugern und Gastronomen wollen wir unsere heimischen Produkte unter dieser Dachmarke besser vermarkten“, so Bonnacker. „Immerhin verfügt Nettetal über eines der größten Anbaugebiete für Spargel und Erdbeeren am Niederrhein“.

„Wir hatten eine Lücke zu schließen“, erklärt Ortsvorsteher Günter Syben für den Verein „Wir für Schaag“. „Es gibt den Ferkesmarkt, das Turm- und Lichterfest. Aber einen Handwerkermarkt haben wir noch nicht“. Insgesamt 61 Aussteller hat der Verein mobilisiert und ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. „Mit Modenschau, Musik und allem was dazu gehört. Wir möchten damit auch die Vereine motivieren.“ Eine vorbildliche Verbindung zwischen Verein und Handwerk präsentiert der Reiterverein Schaag. Zusammen mit Hufschmied Peter Heimes dürfen hier Hufeisen geworfen und sogar selbst geschmiedet werden. Manuel Eggert (12) hält mit beiden Händen den Schmiedehammer und versucht, eine Kappe in das beinahe tausend Grad heiße Eisen zu schlagen. „Ganz schön anstrengend“, findet er, und nach einem Wasserbad darf er das Eisen mit nach Hause nehmen.

Gleich nebenan gibt es bei Hubert Lindel das „Bienenhotel“ zu bestaunen. Der Vorsitzende des Imkervereins Nettetal hat einen Bienenschaukasten mit Königin, Arbeiterinnen, Brut und Honig mitgebracht. „Viele Möglichkeiten für Jung und Alt zum Staunen, Lernen und Einkaufen“, resümieren die Veranstalter. „Das wird sicher nicht der letzte Bauernmarkt.“

(RP)
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