Nettetal Lappens Bäume von Paris bis Sotschi

Nettetal · Das Nettetaler Unternehmen belieferte unter anderem "L'art du Jardin" und begrünt das neue Olympia-Gelände.

"L'art du jardin" – das klingt poetischer und auch anregender als der trockene Titel "Kunst des Gartenbaus". Die Kaldenkirchener Baumschule Lappen, ohnehin auf allen Schollen dieser Welt zu Hause, hat dazu einen viel beachteten Beitrag geleistet. Die Schau in den historischen Ausstellungshallen jener Weltausstellung, die der Stadt den Eiffelturm nebenan als Wahrzeichen bescherte, war für Paris eine Premiere. Entsprechend stolz ist Dieter Lappen darauf, dass sein Unternehmen Sträucher und Bäume in einem so ungewöhnlichen Rahmen zeigen kann.

Die Baumschulen Lappen, die im deutsch-niederländischen Grenzland ihre Pflanzen ziehen, sind immer wieder bei den ersten Adressen weltweiter Sonderausstellungen zu finden. Ihre Bäume stehen an weltberühmten Straßen und Plätzen. Vor dem Riesenrad in London, auf dem Roten Platz und im angrenzenden Alexander-Garten des Moskauer Kreml, auf der Champs Elysées in Paris oder auch im Garten des Brüsseler Stadtschlosses wachsen Bäume, die in Nettetal oder Venlo gezogen wurden.

In diesen Wochen laufen Vorbereitungen auf Hochtouren, das Gelände der nächsten Olympischen Winterspiele in Sotschi einzugrünen. Rund 100 Lkw mit zum Teil kapital großen Bäumen gehen auf die Reise ans Schwarze Meer. Dahinter steckt eine enorme logistische Leistung des Nettetaler Unternehmens. Jeder Lkw ist zwei Wochen auf dem Landweg unterwegs, dann folgt das Einschiffen auf einer Fähre. Lappen weiß um die Unwägbarkeiten einer solchen Frachtreise. Darum chartert er für solche Transporte russische Unternehmen.

Für Kasachstans Hauptstadt Astana, wo extreme Klima- und Wetterbedingungen herrschen, hat Lappen ebenso Bepflanzungen geliefert wie im Frühjahr zur Internationalen Gartenschau 2013 in Hamburg. Sie läuft noch bis zum 13. Oktober. Lappen ist ein erstrangiger und vor allem auch zugkräftiger Vertreter des Clusters Agrobusiness. Mehr als 110 feste Arbeitsplätze bietet die Baumschule, deren technische Ausrüstung so umfangreich ist, dass Maschinen und Geräte mehrere Hallen füllen. Viele Maschinen-Anbauten wurden im Unternehmen selbst entwickelt. "Es gibt ja in Europa maximal fünf Betriebe mit unserer Ausrichtung. Da gibt es nichts in Serie", erklärt Lappens Sohn Christian.

Davon ahnten die Besucher der "L'art du Jardin" in Paris nichts, als sie durch die Hallen schlenderten. Sie erlebten eine seltene Harmonie von herausragender Technik-Architektur des 19. Jahrhunderts mit Pflanzenbeeten, kreativen Gärten und monumentalen Kunstwerken. Die Schaugärten bedeckten ein rund 13 200 Quadratmeter großes Gelände. Gezeigt wurde unter anderem auch ein nostalgischer Gemüsegarten von Truffaut oder einen Garten des Landschaftsgärtners und Gartenbauarchitekten Erik Dhont. Dazu kamen Design-Trends von Gartenmöbeln. Für die Schaugärten wurden Pflanzen aus diversen europäischen Baumschulen verwendet, darunter eben auch die von Lappen.

(RP)
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