Hoher Personalausfall Stadt Moers sieht Kita-Öffnung ab 8. Juni als „mutigen Versuch“

Moers · Ab der zweiten Juni-Woche dürfen alle Kinder in einem reduzierten Umfang betreut werden. Doch die Stadt hat mit hohem Personalausfall zu kämpfen, weil viele Fachkräfte zur Risikogruppe zählen.

 Ab 8. Juni dürfen in NRW wieder alle Kinder in der Kita betreut werden.

Ab 8. Juni dürfen in NRW wieder alle Kinder in der Kita betreut werden.

Foto: dpa

Die Stadt Moers sieht die angekündigte Öffnung der Kinderbetreuung im eingeschränkten Regelbetrieb ab dem 8. Juni als Herausforderung. Mit der vorzeitigen Öffnung der Kita-Betreuung weiche NRW vom ursprünglich vorgesehenen mehrstufigen Plan ab, heißt es in einer Pressemitteilung der Verwaltung. „Die Einhaltung des Stufenplans wäre für die Nachvollziehbarkeit des Infektionsgeschehens aber wichtig gewesen“, erklärt Vera Breuer, Leiterin des Fachbereichs Jugend, ihre Sorge. Die Senkung der Mindeststandards bezüglich der Fachkräfte-Anzahl in den Gruppen sei Voraussetzung für die Öffnung. „Gleichwohl werden damit pädagogische Standards außer Kraft gesetzt.“

Derzeit hat die Stadt mit hohem Personalausfall zu kämpfen, weil viele Fachkräfte zur Risikogruppe zählen. „Wenn wir weiterhin in jeder Gruppe mindestens zwei Fachkräfte einsetzen müssten, wäre uns die Rückkehr in den eingeschränkten Regelbetrieb nicht möglich. Die Konsequenz wären Gruppenschließungen gewesen“, sagt Breuer. Ab der zweiten Juni-Woche dürfen alle Kinder in einem reduzierten Umfang betreut werden. Einige Kinder in der Notbetreuung hätten bisher im gewohnten Umfang des jeweiligen Betreuungsvertrags die Leistungen weiter in Anspruch nehmen können, sagt die Verwaltung. Ab dem 8. Juni ist die Notbetreuung jedoch aufgehoben. Dann werden alle Kinder in reduziertem Umfang von 35, 25 und 15 Stunden pro Woche statt 45, 35, 25 betreut.

Fälle des Kinderschutzes würden beim Betreuungsumfang zwar berücksichtigt, weitere Härtefälle seien allerdings als Ausnahme zu sehen und aufgrund der angespannten Personalsituation nur eingeschränkt möglich, so Breuer. „Einerseits gehen wir mit der Rückkehr zum eingeschränkten Regelbetrieb auf die Eltern zu, andererseits ist dieser extrem große Schritt ein sehr mutiger Versuch – vor allem im Hinblick auf die Kontrollierbarkeit des Infektionsgeschehens.“ Die Frage nach den Elternbeiträgen ist bisher noch ungeklärt.

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