Fechten Mit einem Leih-Schuh ins Finale

Der Moerser Max Gluma verletzt sich in der Vorrunde der Deutschen Florett-Meisterschaften am Knöchel. Doch er beißt auf die Zähne und kämpft sich mit geschwollenem Fuß bis ins Finale der besten Acht vor. In der Teamwertung holen die Moerser Fechter die Bronzemedaille.

Wütend schleuderte Aaron Hentschel seine Maske auf den Boden. Matthias Maxem brachte den Heidenheimer Florettfechter fast zur Verzweiflung. Der Moerser A-Junior hatte sich nach einem beinahe aussichtslosen Rückstand von neun Punkten bis auf 41:42 an Hentschel heran gekämpft. "Der ist nervös, bleib dran", rief Walter Zyber dem jungen Moerser zu, aber Maxem beherzigte die Worte seines Vereinspräsidenten nicht. Die letzten drei Treffer gingen an den Heidenheimer. Damit zog der SB ins Finale ein; der Fechtclub Moers musste dagegen ins Duell um Rang drei gegen Thüringen. Heidenheim besiegte den FC Tauberbischofsheim und wurde neuer Deutscher Mannschafts-Meister, Moers schlug Thüringen deutlich mit 45:33 und holte sich immerhin die Bronzemedaille.

Nur Gluma erreicht das Finale

In der Sporthalle der Heinrich-Pattberg-Realschule ging es an zwei Tagen hoch her. Der ausrichtende FC Moers wurde mit der Team-Medaille für seine Arbeit belohnt. "Wir gehören wieder zu den besten Teams im Lande, auch wenn wir keinen Bundesleistungszentrums-Status haben", meinte Chef-Trainer Herbert Wagner. Allerdings hatte er sich für die Einzelkonkurrenz mehr erhofft. Mit Max Gluma erreichte nur ein Moerser die Runde der letzten Acht. Mit 6:15 unterlag er dem Tauberbischofsheimer Lucas Tatusch, der somit ins Halbfinale einzog.

"Max war heute sehr stark, obwohl er sich schon früh während des Turniers am Knöchel verletzt hatte", lobte Wagner seinen Schützling. Der passte mit geschwollenem Fuß nicht mehr in seinen Schuh. Oliver Precht aus Weida half unkompliziert mit einem Ersatzschuh aus. Gluma zog eine positive Bilanz: "Ich bin sehr stolz auf unsere Bronzemedaille, und auch im Einzel freue ich mich sehr über meinen achten Platz. Das ist bisher mein größter Erfolg."

Enttäuschend war Rang 25 für den Vorjahresfinalisten Matthias Maxem. "Heute lief nix zusammen. Das war einfach nur ein besch... Tag." Und sein Coach Wagner setzte noch einen drauf: "Matthias kann viel mehr. Aber manchmal haben die Jungs eben starke Durchblutungsstörungen zwischen den Ohren. Rational läuft dann nicht mehr viel ab in ihren Köpfen. Hinzu kommt, dass er auch noch ein Zocker ist und in klaren Situationen noch die verrücktesten Sachen macht, statt das Ding nach Hause zu schaukeln." Vincent Scheper (37.), Philip Konstantin Rapp (51.), Fabian Zekorn (56.), Felix Gluma (75.) und Matthias Neuhaus (80.) komplettierten die FCM-Resultate.

(RP)
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