Moers Sinti und Roma: Fraktionen kritisieren Brohls Anfrage

Moers · Bis auf die CDU haben Mittwochabend Vertreter aller im Rat vertretenen Parteien eine Anfrage des CDU-Vorsitzenden Ingo Brohl zum Duisburger "Problemhaus" gerügt.

Brohl betreibe angesichts der 60 000 nach NRW eingewanderten Bulgaren und Rumänen "soziale Brandstiftung", warf ihm Ibrahim Yetim, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion, vor. "Wir wollen Sie nicht in die rechte Ecke stellen. Das haben Sie selbst getan." Claus Peter Küster ("Die Grafschafter"), sagte, dass er sich schäme.

Bürgermeister Norbert Ballhaus (SPD) versuchte vergeblich, Brohl zur Rücknahme seiner Anfrage zu bewegen. Brohl bestand jedoch auf seinen Fragen über "aggressive Bettler" in der Moerser Innenstadt und mögliches "Gaunerzinken" in Moers. Er räumte lediglich ein, dass sich die Frage nach einem angeblichen Bezug der Homberger Hochhäuser mit Sinti und Roma erledigt habe. Unsere Zeitung hatte gestern berichtet, dass dieses Gerücht nachweislich jeder Grundlage entbehrt.

Zuvor hatten schon die Jusos Brohl angegriffen: "Sollte Herr Brohl nicht gewillt sein, seine Äußerungen unserem demokratisch-antirassistischen Gemeinwesen entsprechend zu formulieren, läge es nahe, seine Stellung als Fraktionsvorsitzender der Moerser CDU zu überdenken."

(ock)
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