Neukirchen-Vluyn Feuerwehr plant mit dem Allernötigsten

Neukirchen-Vluyn · Die Löschzüge in Neukirchen-Vluyn werden wegen der schwierigen finanziellen Lage der Stadt einige Wünsche wohl aufschieben müssen, zum Beispiel den Gerätewart. Ein altes Einsatzfahrzeug für Neukirchen wird jedoch ersetzt.

 Lutz Reimann im Einsatzwagen: Der Wehrführer der "Blauröcke" in Neukirchen-Vluyn hofft, dass trotz Einsparungen eine vernünftige Ausrüstung der Löschzüge gewährleistet bleibt.

Lutz Reimann im Einsatzwagen: Der Wehrführer der "Blauröcke" in Neukirchen-Vluyn hofft, dass trotz Einsparungen eine vernünftige Ausrüstung der Löschzüge gewährleistet bleibt.

Foto: Klaus Dieker

Auf den ersten Blick kann sich Feuerwehrchef Lutz Reimann nicht beklagen: Obwohl die Stadt Neukirchen-Vluyn schwere finanzielle Probleme hat, müssen sich die Löschzüge im Moment keine konkreten Sorgen um ihre Ausrüstung machen.

So muss bald ein altes Tanklöschfahrzeug des Zuges Neukirchen ersetzt werden. Und das geschieht auch, der Rat ist darin der Verwaltung gefolgt. "Der Bürgermeister hatte uns schon beim Herbstfest gesagt, dass wir uns da keine Sorgen machen sollten." Nun wird das Fahrzeug erst einmal ausgeschrieben, bis es zum Einsatz kommt, kann noch ein Jahr vergehen. Die Feuerwehr muss vorausplanen, sie muss Prioritäten setzen, und das ist in der gegenwärtigen Lage nicht einfach.

Neukirchen-Vluyn hat seit einigen Wochen eine Haushaltssperre. Alle Ausgaben, zu denen die Verwaltung nicht unbedingt verpflichtet ist, werden gestoppt. Die Feuerwehr kann sich derzeit darauf verlassen, dass die Sicherheit der Bevölkerung ein Muss ist. Das heißt aber nicht, dass die Wehrführer in diesen Tagen unbekümmert planen können.

Sicher, das neue Domizil für den Löschzug Vluyn im Kombibau wird weiter gebaut, die nötigen Einsatzfahrzeuge gekauft. Doch andere Pläne müssen wahrscheinlich warten. "Zum Beispiel die Einführung des Digitalfunks", nennt Lutz Reimann ein Beispiel. "Da stellt sich die Frage: Kann man das zeitlich noch strecken? Muss erst noch ein neuer Sendemast errichtet werden?" Von einem anderen Wunsch der Feuerwehrleute, einem hauptamtlichen Gerätewart, ist gar nicht die Rede. Dieses Thema stehe im Moment nicht auf der Agenda.

Es gibt keine konkreten Umstimmigkeiten mit der Stadt, es ist eher die gesamte Stimmung der Finanzmisere in den Kommunen, die den Verantwortlichen und ihren Kameraden auf der Seele liegt. Es sei halt demotivierend für die Mitglieder, meint Reimann, wenn sie bei jeder Anschaffung das Gefühl hätten, dass sich die Kommune das eigentlich nicht leisten könne. "Alles wird hinterfragt, und das ist auf die Dauer anstrengend", meint er. "Aber ohne vernünftige Ausrüstung können Sie niemanden motivieren, dies alles neben dem Job noch zu tun." Und er betont: "Wir haben uns als Feuerwehr nie goldene Türklinken angeschafft."

Im Gegenteil, jahrelang harre der Löschzug Vluyn nun schon im engen, maroden Gerätehaus aus, in dem mittlerweile so wenig Platz sei, dass ein Einsatzfahrzeug nun schon draußen stehen müsse. Der Kombibau, möge die Politik nun über seine Kosten diskutieren, sei für den Löschzug Vluyn dringend notwendig. Auch darin ist die Feuerwehrführung sich mit der Verwaltungsspitze einig.

Immerhin, sagt Reimann, seien in den vergangenen Wochen aus der Nachbarschaft der Baustelle keine Störfeuer mehr gekommen.

(RP)
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