Kommentar zum Problemhaus Duisburgs heißer Donnerstag

Egal, was die Rechtspopulisten zum Bergheimer Problemhaus sagen – es ist indiskutabel. Die demokratischen Kräfte in Duisburg werden sie am Donnerstag hoffentlich friedlich mundtot machen. Doch sollten auch sie nicht so tun, als gehe es nur darum, der Fremdenfeindlichkeit einen Riegel vorzuschieben.

Egal, was die Rechtspopulisten zum Bergheimer Problemhaus sagen — es ist indiskutabel. Die demokratischen Kräfte in Duisburg werden sie am Donnerstag hoffentlich friedlich mundtot machen. Doch sollten auch sie nicht so tun, als gehe es nur darum, der Fremdenfeindlichkeit einen Riegel vorzuschieben.

Wären DGB-Chefin Wagner und SPD-Landtagsabgeordneter Bischoff ehrlich und mutig, würden sie mit dem Oberbürgermeister Schlitten fahren. Denn ihrem Parteifreund Sören Link ist das Thema offenbar aus den Händen geglitten. Er hat seine Fachleute bislang nicht dazu bringen können, Kinder, die von ihren Eltern zum Klauen auf die Straße geprügelt werden, vor der Verwahrlosung zu bewahren. Er hat es nicht geschafft, die Problemhausbewohner spüren zu lassen, dass Rechtsverstöße in diesem Lande nicht geduldet werden und dass gegenseitige Toleranz zur Basis unseres Zusammenlebens gehört. Er lässt zu, dass mit dem Problemhaus Duisburgs Name in der ganzen Republik in den Dreck gezogen wird.

Sören Link muss sich seiner Verantwortung gegenüber allen Duisburgern stellen, die nichts gegen Ausländer haben, wohl aber gegen kriminelles Gesindel. Es reicht überhaupt nicht, sich bei der Demo am Donnerstag in die erste Reihe zu stellen und nach der Hilfe von Bund und EU zu rufen.

Dass er sich am Wochenende zu den Ausschreitungen geäußert und die Gewalttäter verurteilt hat, ist selbstverständlich, aber zumindest schon mal ein klitzekleiner Anfang, ebenso wie die jetzt vereinbarte und lange schon geforderte bessere Zusammenarbeit der Ordnungsbehörden. Reichen tut das noch lange nicht.

(RP)
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