Schülerausstausch Moers-Israel Moerser Schüler besuchen Gedenkstätte in Jerusalem

Moers · Mädchen und Jungen der Hermann-Runge-Gesamtschule und des Mercator-Berufskollegs waren im Rahmen eines Schüleraustauschs im Heiligen Land.

 Schülerin Klaudia Hammer (Mercator-Berufskolleg) und Schüler Yahav Amir (Amal Highschool) in der Gedenkstätte.

Schülerin Klaudia Hammer (Mercator-Berufskolleg) und Schüler Yahav Amir (Amal Highschool) in der Gedenkstätte.

Foto: Fridjof Lücke

„Sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen, damit sie sich nicht wiederholt.“ Mit dieser wichtigen Botschaft haben sich die Schülerinnen und Schüler der Hermann-Runge-Gesamtschule und des Mercator-Berufskollegs während ihres Schüleraustauschs in Israel beschäftigt. Gemeinsam mit israelischen Jugendlichen besuchten die Jugendlichen aus Moers die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.

Während die Stimmung unter den Schülern zuvor noch sorglos und ausgelassen gewesen sei, so sei sie beim Betreten der Gedenkstätte schnell ernst geworden: „Man kann diesen Hass nicht verstehen. Wir sind so betroffen und wollen unsere Freundschaft entgegensetzen“, erzählt Klaudia Hammer, Schülerin des Mercator-Berufskollegs.

Und nicht nur bei den deutschen Schülern und Schülerinnen habe der Besuch der Gedenkstätte starke Gefühle ausgelöst, auch Yahav Amir von der Amal High School, Partnerschule der Runge-Gesamtschule, habe sich betroffen gezeigt, teilen die Schulen mit: „Yad Vashem war für mich als Jude sehr interessant, ich habe geweint. Meiner Meinung nach ist es ein Muss, wenn man ein Jude ist oder ein Freund der Juden.“

Ein Guide begleitete die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg durch die Gedenkstätte. Opfer, Täter und die schweigende Mehrheit – das seien, so erzählte er, die drei Gruppen eines Genozids. Die letzte Gruppe, die der Mitlaufenden, Schweigenden, Wegsehenden sowie Nichthinhörenden, habe er dabei besonders hervor gehoben. Er habe gemahnt: „Frühzeitig aufstehen und laut sein, darauf komme es an.“ Neben dem Besuch der Gedenkstätte standen außerdem noch ein Treffen mit dem Zeitzeugen Shlomo Melchior, ein Ausflug zum Toten Meer sowie ein Trip in die Wüste Negev auf dem Programm. Als Höhepunkt der Reise feierten die Schülerinnen und Schüler aus Moers gemeinsam mit ihren Austauschfamilien den „Sederabend“ zu Beginn des Pessachfestes.

Am Karfreitag kehrten die Jugendlichen aus Israel nach Deutschland zurück. Die Schülerinnen und Schüler aus Ramla kommen voraussichtlich Mitte August zu einem Gegenbesuch in die Grafenstadt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort