Frauen-Fitnessstudio in Moers Start unter erschwerten Bedingungen

Moers · Anfang April übernahm Miriam Höffken das Sportstudio Lady Fitness. Öffnen durfte sie erst am 11. Mai, finanzielle Unterstützung vom Staat gab es auch nicht. Doch die ehemalige Turnerin nutze die Zwangspause.

 Geschäftsführerin Miriam Höffken ist froh, dass sie im „Lady Fitness“ wieder Kundinnen empfangen kann – wenn auch unter veränderten Bedingungen, die Corona geschuldet sind.

Geschäftsführerin Miriam Höffken ist froh, dass sie im „Lady Fitness“ wieder Kundinnen empfangen kann – wenn auch unter veränderten Bedingungen, die Corona geschuldet sind.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Höhen lassen Miriam Höffken nicht abheben, und Tiefen nicht verzweifeln. Dazu ist die 42 Jahre alte Moerserin zu sehr Sportlerin. Am 8. März wollte die staatlich geprüfte Gymnastiklehrerin und Rehasporttrainerin bei einer kleinen Feier bekanntgeben, dass sie zusammen mit ihrem Mann Michael das Fitnessstudio Lady Fitness übernimmt.

Doch Corona machte ihr einen Strich durch die Planung. Die ehemalige Turnerin und Tänzerin beim SC Rheinkamp und VfL 08 Repelen war gezwungen, die Feier abzusagen. Auch die Eröffnung, die sie für den 1. April geplant hatte, fiel ins  Wasser. So war es ein „leiser Übergang“, wie Miriam Höffken die Durststrecke nennt, mit der sie startete. Diese beendete sie vor etwa zehn Tagen, als sie die Türen des Fitnessstudios an der Essenberger Straße erstmals in der Coronazeit öffnen durfte.

„Viele Kundinnen haben sich solidarisch gezeigt“, erzählt die neue Leiterin. „Sie haben die monatlichen Beiträge weiterbezahlt, freiwillig weiterbezahlt. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Schließlich liefen die Kosten weiter, wie die Miete und die Personalkosten. Aber die Kurse fielen aus.“

Sie hatte seit Mitte März fest gehofft, das Fitnessstudio an der Essenberger Straße neu eröffnen zu können. Ansonsten hätte sie nicht den Boden im Kraftraum neu versiegeln lassen, in dem zum Beispiel Crosstrainer, Beinspreizer und Rückenmaschinen stehen. „Die Zwangspause war eine gute Gelegenheit, zu renovieren“, gewinnt sie der schwierigen Zeit eine gute Seite ab.

Staatliche Mittel, die für Unternehmen in der Coronazeit bereitstehen, konnte sie nicht in Anspruch nehmen. „Das wäre nur gegangen, wenn der Übergang schon im Dezember 2019 stattgefunden hätte, nicht erst im April 2020“, erzählt die Moerserin, die seit 2015 Kursleiterin und Trainerin bei Lady Fitness war. Sie stellte mit ihrem Team das System auf die neue Ära ein, nachdem sie erst wenige Tage vorher erfahren hatte, dass Fitnessstudios im Zuge der Lockerungsmaßnahmen unter bestimmten Bedingungen wieder öffnen dürften.

Jetzt besuchen nur höchstens zehn Frauen einen Fitnesskursus. Um das Abstandsgebot von 1,50 Metern einzuhalten, können die Kursteilnehmerinnen im Kraftraum nur an jeder zweiten Maschine ihre Muskeln aufbauen, während die anderen Geräte durch rotes Flatterband abgesperrt sind. Und sie können sich nach dem Sport nicht mehr im Fitnessstudio duschen. „Wir haben uns an der Richtlinie des DBS und des RehaVitalisPlus orientiert“, sagt Miriam Höffken. „Ich denke, wir haben uns dauerhaft auf die neuen Bedingungen einzustellen. Bewegung und Sport sind in dieser neuen Ära noch wichtiger, weil sie Körper und Immunsystem stärken. Wir bieten ganz unterschiedliche Kurse an, zum Beispiel Pilates, Rückentraining, „Fit und Vital“ oder Entspannung.“ Ausdauertraining und Reha-Sport runden unser Angebot ab.

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