Beschädigung einer Alltagsmenschen-Figur Nach „Geständnis“: Künstlerin bangt um ihren Ruf

Moers · In der Nacht von Samstag auf Sonntag war eine Figur der Moerser Alltagsmenschen-Ausstellung stark beschädigt worden. Jetzt hat sich ein Mann gemeldet, der angibt, sie aus Versehen umgestoßen zu haben. Die Polizei erklärt den Fall für aufgeklärt. Künstlerin Christel Lechner schenkt den Behauptungen des Mannes aber keinen Glauben.

 Ein Mann will die Figur aus Versehen umgestoßen haben. Das könne nicht sein, sagt Künstlerin Christel Lechner.

Ein Mann will die Figur aus Versehen umgestoßen haben. Das könne nicht sein, sagt Künstlerin Christel Lechner.

Foto: Moers Marketing

Die Beschädigung einer „Alltagsmensch“-Figur ist laut Polizei aufgeklärt – und Künstlerin Christel Lechner, Schöpferin dieser und weiterer Figuren, die in der Moerser Innenstadt ausgestellt sind, ist stocksauer. Wie berichtet, war eine Figur am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz in der Nacht von Samstag auf Sonntag massiv beschädigt worden. Am Dienstag meldete sich ein 22 Jahre alter Kamp-Lintforter und gab an, dafür verantwortlich zu sein. Die Vernehmung des Kamp-Lintforters durch die Kripo habe ergeben, dass dieser zu Fuß am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz unterwegs gewesen sei. „Als der 22-Jährige ins Stolpern geriet und sich an der Figur festhalten wollte, fiel er zusammen mit dem ‚Alltagsmenschen’ um, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Das sei „Blödsinn“, sagte dagegen die Künstlerin. „Meine Figuren fallen nicht einfach so um.“ Die rund 150 Kilo schwere Betonfigur sei mit einer daneben stehenden Figur über die Hände verankert gewesen. Ihre Basis bilde, wie bei allen „Alltagsmenschen“, eine im Boden verankerte Platte. Lechner sieht ihren Ruf als Künstlerin beschädigt. Es entstehe der Eindruck, dass ihre Figuren beim leisesten Windhauch umfallen und Menschen gefährden könnten. „Es ist gut, dass der Mann sich gemeldet hat“, sagte die Künstlerin. Aber seinen Worten sei kein Glauben zu schenken. Sie ärgere sich auch über die Polizeimeldung. Sie habe die Polizei gebeten, diese rückgängig zu machen und aus dem Internet zu nehmen.

In Rheinberg, wo die Alltagsmenschen-Ausstellung parallel läuft, sind, wie berichtet, fünf Figuren zerstört worden. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe zur Aufklärung der Beschädigungen gebildet.

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