Ausstellung in Haan „Farbenspiel“ lädt ein zum Innehalten

Haan · Bis zum 3. April ist die Ausstellung der Kölner Künstlerin Doro K. Schmitz in der katholischen Kirche St. Chrysanthus und Daria zu sehen.

 Die Ausstellung „Farbenspiel“ der Kölner Künstlerin Doro K. Schmitz lädt ein zum Innehalten.

Die Ausstellung „Farbenspiel“ der Kölner Künstlerin Doro K. Schmitz lädt ein zum Innehalten.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der 4. Fastensonntag ist ein besonderer Zeitpunkt. Mitten in der Fastenzeit trägt er den Titel „Laetare“, was „Freue dich“ bedeutet. „Die Freude ist gespeist vom Aufscheinen des österlichen Heils am Ende dieser geprägten Zeit“, erklärt Michael Sauter. Diese Freude wird in der katholischen Kirche St. Chrysanthus und Daria durch eine besonders farbenfrohe Ausstellung zum Ausdruck gebracht. „Wir haben die Kirche wie einen Festsaal geschmückt“, sagt Sauter, der zum 7-köpfigen Vorbereitungsteam gehört, das die Ausstellungen zum Sonntag Laetare organisiert.

In diesem Jahr wurden die lichten Wände des Kirchenrunds mit Bildern der Kölner Künstlerin Doro K. Schmitz geschmückt. Eigentlich war die Ausstellung schon für 2020 vorgesehen, die Künstlerin hatte alles vorbereitet und sortiert, doch dann kam die Absage wegen Corona.

Nun, zwei Jahre später, hat sich nicht nur auf der Welt viel verändert – auch die Ausstellung wurde von Doro K. Schmitz neu zusammengestellt. Denn eins ist der Künstlerin wichtig. „Sie muss eine harmonische Reihenfolge haben.“ Unter dem Titel „Farbenspiel – Veränderungen wahrnehmen – Wahrnehmungen verändern“ laden die Bilder zum Innehalten ein. Ob Einzelwerke oder Triptychons – die Werke von Doro K. Schmitz ziehen die Blicke des Betrachters an. Mal in strahlend fröhlichen Farben, mal in zarten Pastelltönen lassen sie viel Raum zum Träumen, zum Nachdenken und zur Interpretation. Denn zuweilen steckt wesentlich mehr in einem Bild, als es auf den ersten Blick erscheint, so wie beim Triptychon „CCAA“, mit dem die Künstlerin ihre Heimatstadt Köln mit einem kritischen Augenzwinkern betrachtet. „CCAA ist die römische Bezeichnung von Köln“, verrät sie. In ihrem Werk hat sie nicht nur den Flyer zur Ausstellung des amerikanischen Künstlers Paul Taek in St. Peter verarbeitet, sondern auch die drei Kronen aus dem Kölner Stadtwappen. Sie bildet den „Kölner Filz“ ab und den Dom, der ins Wanken gerät.

Ein anderes Werk wurde von einem John Cage-Projekt in Halberstadt inspiriert, von der Atmosphäre im Innern der ehemaligen Klosterkirche in Halberstadt und der Frage: Wie langsam ist langsam? Eines der gegenständlichen Bilder zeigt die Stämme von Birken, die kerzengerade gewachsen sind. Vor einem zart-rosa Himmel scheinen sie weder Anfang noch Ende, weder Wurzeln noch Krone zu haben. „Ich lasse mich von vielen Anregungen inspirieren“, verrät Doro K. Schmitz, die schon als Jugendliche Kunstausstellungen und Museen besuchte und 1987 selbst mit einer aktiven Künstlertätigkeit begann. Auch Reiseerinnerungen fließen in ihre Bilder ein, wie der Titel eines besonders leuchtenden Werks zeigt: „Sonne über Sizilien“.

Die insgesamt 32 Werke in der Pfarrkirche laden bis kommenden Sonntag den Besucher ein, in einer Zeit von Pandemie und Ukraine-Krieg zur inneren Einkehr zu finden.

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