Aufstieg mit Ärger TSV Kaldenkirchen steigt kampflos auf

Handball-Verbandsliga · Adler Königshof II sagt das Spiel am Samstag ab. Dadurch gehen die Punkte kampflos an den TSV Kaldenkrichen – der dadurch aufsteigt. Die Art und Weise gefällt im Verein nicht jedem.

 Volker Hesse, Trainer des TSV Kaldenkirchen, nennt das Verhalten von Adler Königshof „unsportlich“.

Volker Hesse, Trainer des TSV Kaldenkirchen, nennt das Verhalten von Adler Königshof „unsportlich“.

Foto: Tom Ostermann

Seit dem Wochenende hat der TSV Kaldenkirchen Gewissheit: In der kommenden Saison spielt man in der Oberliga, der vorzeitige Aufstieg ist perfekt. Allerdings stieß die Art und Weise des Aufstiegs den Verantwortlichen beim TSV sauer auf. Denn am Freitag sagte die Zweitvertretung der DJK Adler Königshof die Partie am Samstagabend kurzfristig ab. Dadurch gingen die Punkte kampflos an Kaldenkirchen, die damit als Tabellenführer nicht mehr einzuholen sind, da Verfolger Kapellen am Donnerstag verlor. Die Begründung von Königshof: Man könne keine Mannschaft stellen.

Daran hat man bei TSV aber seine Zweifel. „Ich habe noch versucht, Königshof umzustimmen“, erläuterte Friedbert Jansen, Handball-Abteilungsleiter des TSV. Doch bei Königshof habe er nach eigener Aussage niemanden dazu erreichen können. „Ich finde dieses Verhalten schon problematisch, auch anderen Vereinen gegenüber“, sagt Jansen. Am Mittwoch hatte die Reserve von Königshof noch ein Spiel gegen TD Lank bestritten und mit 35:18 gewonnen – für die Partie nur drei Tage zuvor standen noch zwölf Spieler auf dem Spielbogen.

Deutliche Worte fand auch Trainer Volker Hesse: „Ich finde das hochgradig unsportlich. Meine Jungs haben auf das Spiel gebrannt und den Aufstieg auf schriftlichem Weg mitgeteilt zu bekommen, wünscht man sich wohl wirklich nicht. Außerdem hatten wir bereits einige Vorkehrungen getroffen. Ein Bierwagen musste wieder abbestellt werden und auch all diejenigen, die helfen wollten, mussten informiert werden. Das haben wir uns alle ganz anders vorgestellt.“

Nichtsdestotrotz steht der TSV Kaldenkirchen nun als Aufsteiger in die Oberliga fest – und das nach 42 Jahren Zugehörigkeit an einem Stück in der Verbandsliga. „Da haben wir ja schon fast Historisches geleistet“, so Hesse. Das erreichte der Verein mit eher knappen finanziellen Mitteln im Vergleich zu anderen Mannschaften aus der Spielklasse, wodurch man keine schlagkräftige Mannschaft zusammengekaufen konnte. Vielmehr setzte man in Kaldenkirchen auf eigene Nachwuchsspieler – immerhin elf Spieler aus dem Kader kommen aus dem Verein.

„Es ist schon wirklich toll, was diese Mannschaft in dieser Saison geleistet hat. Wir hatten immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen, wobei es sich meist um extrem wichtige Spieler gehandelt hat. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben wir das immer kompensieren können“, sagt Trainer Hesse, für den es die erste komplette Saison als verantwortlicher Trainer einer Herren-Mannschaft war, da die Vorsaison ja coronabedingt abgebrochen wurde.

Eine Feier ließen sich die Kaldenkirchener jedoch nicht nehmen. Der Startschuss erfolgte im internen Kreis an der Sporthalle bei Pizza und kühlen Getränken. Anschließend ging es dann weiter zum Frühlingsfest in Kaldenkirchen. Dort ließ sich die Mannschaft auch auf der Bühne feiern. „Ich weiß gar nicht, wie lange wir gefeiert haben, aber das ist auch völlig egal, denn diese tollen Jungs haben es mehr als verdient“, sagt Hesse abschließend.

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