Handball-Oberliga Verkehrte Welt bei Borussia

Mönchengladbach · Die Gladbacher Oberliga-Handballer haben bei der 30:34-Niederlage beim Bergischen HC II diesmal erstaunlicherweise Probleme in der Defensive, dagegen war die Angriffsleistung über weite Strecken sehr stark.

 Lucas Feld (am Ball) traf neunmal bei der 30:34-Niederlage Borussias beim Bergischen HC II. Sechs seiner Treffer erzielte er per Siebenmeter.

Lucas Feld (am Ball) traf neunmal bei der 30:34-Niederlage Borussias beim Bergischen HC II. Sechs seiner Treffer erzielte er per Siebenmeter.

Foto: Dieter Wiechmann

In einer torreichen Partie verlor Borussia Mönchengladbach bei der Zweitvertretung des Bergischen HC mit 30:34 (14:15), was letztlich vollkommen untypisch für die Schützlinge von Trainer Tobias Elis war. Die Borussen sind bekannt dafür, aus einer sicheren Deckung heraus zu agieren und haben ihren Schwachpunkt zumeist im Angriff, wie es in den vergangenen Spielen der Fall war. Doch diesmal lief es genau anders herum.

Dabei erwischten die Gäste einen glänzenden Start. In der Abwehr hatten sie ihre Gegenspieler im Griff, und die Angriffe waren von einer großen Effizienz geprägt, so dass der gegnerische Torhüter zunächst keine Hand an die Bälle bekam. Der Lohn war ein Vorsprung von fünf Toren. Doch nach und nach änderte sich die Situation. Die Klingenstädter fanden immer besser zu ihrem Spiel, und bei Mönchengladbach verfiel man im Angriff in alte Muster. Es wurde nicht mehr konsequent in die Nahtstellen gestoßen und teilweise überhastet auf das gegnerische Gehäuse geworfen. Dennoch war bei einem Rückstand von lediglich einem Tor zur Halbzeit noch alles offen.

Nach dem Wechsel war die Begegnung zunächst sehr ausgeglichen, und häufig hatten die Borussen die Nase knapp vorne. Allerdings ließen die Kräfte mit zunehmender Spieldauer nach. Jetzt machte sich das Fehlen von Abwehrchef Thomas Prinz bemerkbar, dem am Freitag beim Arzt ein Bruch des Brustbeins diagnostiziert worden war. Häufig fehlten die klaren Kommandos und letztlich auch die Schnelligkeit, um den Gegner früh genug zu attackieren. Aber auch im Angriff lief es längst nicht mehr so rund. Hier machte sich insbesondere das Fehlen des Haupttorschützen Daniel Panitz, der Problemen mit der Achillessehne hat, bemerkbar. Es fehlte die nötige Tiefe bei den Angriffen, so dass sich der Bergische HC immer besser auf die Offensive der Gladbacher einstellen konnte. Schlicht und ergreifend fehlten die Alternativen.

„Wir wussten, dass Solingen eine gute Mannschaft hat, und nach den wirklich sehr starken ersten 20 Minuten war es uns auch klar, dass es nicht so weitergehen wird“, sagte Elis nach dem Schlusspfiff. „Vier Tore Rückstand sind am Ende doch etwas viel, aber wir mussten zum Schluss vermehrt ins Risiko gehen und haben dann die Außen werfen lassen, die allerdings leider ihre Chancen nutzten. Heute hat man bei uns deutlich gemerkt, dass wir den Ausfall von Stammspielern noch nicht so kompensieren können wie wir uns das vorgestellt haben. Heute war deutlich zu erkennen, voran wir in der nächsten Zeit arbeiten müssen.“

(alpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort