In der Verwaltung Stellenabbau bei Santander trifft vor allem Mönchengladbach

Mönchengladbach · Keine schöne Botschaft im Advent: Die Santander Consumer Bank will etwa 350 Stellen streichen. Nun stehen Gespräche mit Mitarbeitern an.

 Die Santander-Verwaltung in Mönchengladbach wird vom Stellenabbau besonders betroffen sein.

Die Santander-Verwaltung in Mönchengladbach wird vom Stellenabbau besonders betroffen sein.

Foto: Knappe,Joerg (jkn)/Knappe, Jörg (knap)

Auf allen Kanälen in Beziehung mit Kunden stehen, so könnte man übersetzen, was ein Sprecher der Santander Bank am Donnerstag in einer Stellungnahme zum geplanten Stellenabbau in dem Unternehmen formulierte: „Unser Anspruch ist, Santander für unsere Kunden zu einer modernen Omni-Channel Bank weiter zu entwickeln.“ Diesen Weg werden aber rund 350 Mitarbeiter nicht weiter mitgehen. Die Bank will die Zahl ihrer Beschäftigten von deutschlandweit 2853 bis Ende 2020 auf rund 2500 verkleinern. Besonders betroffen ist die Verwaltung in der Mönchengladbacher Zentrale am Santander-Platz, „in geringem Umfang“ auch die Verwaltung am Standort Frankfurt. Nachdem der Betriebsrat bereits am Mittwoch informiert worden sei, habe sich die Bank am Donnerstag auch an die Mitarbeiter gewandt, hieß es gestern aus der Zentrale. Es werde nun ganz genau geschaut, in welchen Bereichen dort die Stellen gestrichen werden sollen. Noch im Laufe des Dezembers sollen mit den Mitarbeitern Gespräche geführt werden. Die Bank will Programme anbieten für Beschäftigte, die freiwillig gehen oder in den Vorruhestand treten. Auch die natürliche Fluktuation soll genutzt werden. „Zum jetzigen Zeitpunkt“ strebe die Bank an, die Marke von nur noch 2500 Mitarbeitern mit diesen Maßnahmen zu erreichen, sagte Bank-Sprecher René Hartmann gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Filialen und Vertriebscenter seien von den Plänen nicht betroffen. Vielmehr will die Bank laut Hartmann ihre Strukturen und Prozesse analysieren und verbessern und auch in Digitaltechnologien investieren. Er verweist nicht nur auf die wachsende Bedeutung der Digitalisierung, sondern auch auf ein Marktumfeld, „das geprägt ist von ständiger Veränderung, dauerhaft niedrigen Zinsen und gestiegenen Regulierungsanforderungen“.

Im Juli 2017 hatte die Bank schon einmal einen Stellenabbau angekündigt, der Mönchengladbach hart traf und ebenfalls dem Umbau in eine Omni-Channel Bank dienen sollte. Damals sollten bundesweit 350 Stellen im Vertrieb gestrichen, damit einhergehend 100 Filialen geschlossen oder zusammengelegt werden. Weitere 250 Stellen sollten in der Hauptverwaltung wegfallen: rund 150 in Frankfurt und 100 am Firmensitz Mönchengladbach. „Im Jahr 2016 konnten wir ein herausragendes Ergebnis erzielen und sind gut in das laufende Jahr gestartet. Aus dieser Position der Stärke können wir den Transformationsprozess für die Zukunft gestalten“, erklärte der damalige Vorstandsvorsitzende Ulrich Leuschner seinen Mitarbeitern. Er selbst schied dann 2018 aus dem Unternehmen aus.

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