Eiserne Hochzeit in Mönchengladbach Aus Nachbarschaft wurde vor 65 Jahre eine Ehe

Mönchengkadbach · Marie-Luise und Johannes Karl Scherkenbeck haben Eiserne Hochzeit. Auf große Feiern zu diesem Anlass verzichtet das Ehepaar nur schweren Herzens.

 Das Ehepaar Scherkenbeck wurde vor 65 Jahren auf dem Standesamt getraut.

Das Ehepaar Scherkenbeck wurde vor 65 Jahren auf dem Standesamt getraut.

Foto: bauch, jana (jaba)

„Wir haben oft auf dem Sandberg gespielt“, erinnert sich Johannes Karl Scherkenbeck an die gemeinsamen Kindertage in Mülfort. „Wir sind mit meiner Mutter nach Mülfort gezogen“, erzählt Marie-Luise Scherkenbeck. „Aber geboren bin ich in Königswinter“, betont sie und ein Lächeln zeigt sich in ihrem Gesicht. Sie fühlt sich der Stadt noch immer verbunden. „Wir sind oft nach Königswinter gefahren“, erzählt ihr Mann.  Auch er ist nicht in Mönchengladbach geboren. „Ich komme aus Wuppertal-Barmen und bin 1939 in die Steinstraße gezogen. Wir sind evakuiert worden“, erzählt er. So wurden sie Nachbarn und spielten zusammen mit den anderen Kindern.

Doch irgendwann kam der Punkt, da merkte man: da ist mehr als Freundschaft. „Er ist extra in den Kirchenchor gegangen. Er musste ja einen Grund haben mich zu sehen“, neckt die gelernte Seidenweberin ihren Mann. Am 30. September vor 65 Jahren heirateten sie im Standesamt. Kurz darauf wurde ihr Sohn Hans-Peter geboren. Da war die Familie aber noch nicht komplett. Sie bekamen noch vier Töchter Margit, Ilona, Monika und Dorit. Dazu kommen heute noch acht Enkelkinder und sechs Urenkel.

Für Mutter Marie-Luise Scherkenbeck war es nicht immer leicht, da ihr Mann 1956 zur Bundeswehr ging und danach auch noch des Öfteren als Reservist eingezogen wurde. „Damals war es schwer, eine Wohnung zu bekommen. Bei der Bundeswehr hieß es, das ginge innerhalb von einem halben Jahr“, erklärt Johannes Karl Scherkenbeck. Davor arbeitete er in der Gießerei Pungs. Nach den drei Jahren bei der Bundeswehr fing er bei den Stadtwerken zunächst als Schaffner und dann als Busfahrer an. 32 Jahre war er dort beschäftigt. Seine Frau arbeitete 15 Jahre als Verkäuferin bei C&A, bis auch sie in Rente ging.

Die Familienbande sind eng. Vier der fünf Kinder wohnen in unmittelbarer Nähe der Eltern und gemeinsame Unternehmungen, vor allem Reisen, stehen hoch im Kurs. „1955 waren wir das erste Mal im Allgäu, und danach sind wir immer wieder dorthin gefahren. In Fischeln waren wir bestimmt schon 40 Mal“, erzählt Johannes Karl Scherkenbeck. Auch die Costa Blanca hat es der Familie angetan. Auf eine große Feier werden sie – auch wenn dem kontaktfreudigen Paar die Entscheidung nicht leicht gefallen ist – verzichten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort