Premiere in Mönchengladbach Theater erfreut Kinder mit einem Schaf

Mönchengladbach · Die Premiere des Stücks für Jungen und Mädchen ab fünf Jahren hat dem Publikum gefallen. Sie bot eine Mischung aus Schauspiel und Musik. Zwei Gelegenheiten gibt es in Mönchengladbach noch, die Inszenierung zu sehen.

 Das Schaf entschließt sich, seinen Namen zu behalten.

Das Schaf entschließt sich, seinen Namen zu behalten.

Foto: Matthias Stutte/© Matthias Stutte

Das gewohnte Gewusel im Theaterfoyer wie gewöhnlich bei Premieren von Kinderstücken blieb diesmal aus. Da der große Saal pandemiebedingt nur zur Hälfte besetzt werden durfte, konnten nur entsprechend weniger Familien an dem ersehnten Ereignis teilnehmen. Der Bühnenvorhang war vor Beginn schon zurückgezogen. Bunte Versatzstücke belebten die Spielfläche, und das „Schaf“, wie sich später herausstellte, spielte mit Bauklötzchen, machte Purzelbäume oder schmuste mit seinem Teddybär.

Schnell waren die bewundernswert disziplinierten jungen Besucher in das Spiel mit einbezogen: Das Schaf weidete mit einigen Artgenossen auf einer schönen grünen Wiese und traf dort Lorenzo, einen Prinzen, der zum König gekrönt werden sollte, sich aber vor dieser Aufgabe fürchtete. Die beiden wurden beste Freunde, und das Schaf sollte sich nun einen Namen suchen, damit sein Freund es von den anderen Weidetieren unterscheiden konnte. Das gestaltete sich recht schwierig. Als ihm endlich ein Name in einem großen Karton gebracht wurde, öffnete es dieses Geschenk nicht. Es wollte lieber – akzeptiert auch von Lorenzo, der sich von den ihm angetragenen Pflichten hatte befreien können – „es selbst, also ‚Schaf‘ bleiben“.

Diese Geschichte, erdacht von der Niederländerin Sophie Kassies, hatte in Mönchengladbach Regisseurin Katja Bening mit viel Einfallsreichtum auf die Bühne gebracht. Einige Passagen wie etwa eine Szene auf dem Friedhof oder  eine mit der geistlichen Bruderschaft, der Lorenzo sich für kurze Zeit angeschlossen hatte, waren für die Kinder vermutlich nicht verständlich. Anderes, wie das bunte Karnevalstreiben, die lustige Szene mit dem Stadttorwächter, der niemanden ohne Namen hereinlassen wollte, oder die vergnüglich dargestellten Auswirkungen eines Gewitters, erfreuten die Kinder jedoch.

Gabriela Kuhn war ein „Schaf“ zum Liebhaben mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Robin Grunwald, eigentlich Tenor des Opernstudios, spielte den Prinzen voller Enthusiasmus und mit staunenswerter Beweglichkeit. Guillem Batllori, ebenfalls aus dem Opernstudio, und Markus Heinrich aus dem Sängerensemble verkörperten mit viel Humor unterschiedliche Sprechrollen.

Es gab auch Musik – und das vom Allerfeinsten. Avishay Shalom, Dirigent, Pianist und inzwischen bewährter Arrangeur des Opernstudios, hatte Barockmusik für Violine (Maria del Mar Vargas), Violoncello (Lorena Meiners) und Cembalo arragiert. Das Cembalo spielte Shalom selbst.

Maja Blaustein, Sopran und Susanne Seefing, Mezzosopran – ihnen hatte Kostümbildner Heiko Mönnich besonders schöne Kostüme zugedacht – waren anspruchsvolle und  koloraturenreiche Parts zugedacht, die sie bravourös und dabei anmutig spielend meisterten, von den Instrumentalisten präzise und  einfühlsam begleitet.

Wie hat es den Kindern gefallen? Die fünfjährige Carla meinte, das Schönste sei für sie gewesen, dass Schaf keinen anderen Namen wollte. Nina (7) sagte mit leuchtenden Augen „Die Musik“. Drei forschen Jungen gefiel am besten der Schluss „als sie sich wieder vertragen haben“. Und zum nächsten Kinderstück wollen alle unbedingt wieder ins Theater kommen.

Es gibt noch zwei Vorstellungen von „Schaf“: Am Samstag, 11. Dezember um 15.Uhr und am Samstag, 25. Dezember, ebenfalls um 15 Uhr; Eintrittskarten sind unter der Telefonnummer 02166 6151100 erhältlich. Es gilt die 2G-Regel; Informationen zu aktuellen Regeln im Internet unter www.theater-kr-mg.de oder telefonisch unter der Nummer 02166 6151100. 

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