Schloss Rheydt in Mönchengladbach Vorbereitungen fürs Jubiläumsjahr

Mönchengladbach · Wenn das Museum Schloss Rheydt 2022 sein hundertjähriges Bestehen feiert, soll es keine großen Baustellen geben. Derzeit wird an vielen Ecken gearbeitet — baulich und konzeptionell.

„Es soll wieder zum Erlebnis werden, das Schloss zu umrunden“, sagt der Museumsleiter.

„Es soll wieder zum Erlebnis werden, das Schloss zu umrunden“, sagt der Museumsleiter.

Foto: Christian Lingen

Es gibt viel zu tun auf Schloss Rheydt: Ein neuer Aufzug muss her, die Brücke vor dem Herrenhaus muss wegen der Statik saniert werden, die Dauerausstellung soll ein neues Gesicht bekommen, die Arbeiten an der Wallanlage gehen weiter, und dann bereitet sich das Schloss noch auf einen runden Geburtstag vor. 2022 blickt das Schloss auf seine hundertjährige Geschichte zurück.

„Es ist viel Arbeit, und alles muss ins Budget passen“, sagt Museumsleiter Karlheinz Wiegmann. „Das Jubliäumsjahr nehmen wir als willkommenen Anlass zur Standortbestimmung. Wir wollen uns – vielleicht nicht für die nächsten 100 Jahre – aber doch für die künftige Zeit gut aufstellen“, sagt Wiegmann.

Der Schlosscharakter – innen wie außen – soll gestärkt werden.

Der Schlosscharakter – innen wie außen – soll gestärkt werden.

Foto: Sabine Janssen

Was der Museumsleiter in diesem Jahr auf jeden Fall noch auf der Agenda hat: die Brücke vor dem Herrenhaus und den Aufzug. Aus statischen Gründen muss die Brücke dringend saniert werden. Gespräche mit dem  Gebäudemanagement wurden bereits geführt. „Der Aufzug funktioniert zwar noch, ist aber schnell überlastet“, sagt Wiegmann. Weil die Reparatur mindestens so teuer wäre, gibt es einen neuen Aufzug. Die Ausschreibungen dafür laufen. „Wir wollen zur Geburtstagsparty keine Baugerüste hier stehen haben“, sagt Wiegmann.

Auch die Gänse haben dem Außenbereich zugesetzt.

Auch die Gänse haben dem Außenbereich zugesetzt.

Foto: Sabine Janssen

Langfristiger soll die Renovierung der Innenräume des Herrenhauses sowie eine neue Akzentsetzung in der Dauerausstellung erfolgen. Die Renovierung der Innenräume im Herrenhaus soll auf zwei Jahre verteilt werden. 2022 soll die Renovierung im unteren Bereich hinter dem Rittersaal beginnen und im Folgejahr auf der oberen Etage fortgesetzt werden. Wiegmann sieht in dem schrittweisen Vorgehen  Vorteile. „Ich will das Haus nicht über einen längeren Zeitraum schließen. Außerdem kann man so nachjustieren, wenn wir das Feedback erhalten, dass etwas nicht wie vorgesehen aufgeht“, sagt der Hausherr des  Schlosses. Mit dem Strecken der Renovierungsarbeiten sei zudem die Finanzierung leichter zu gestalten. Schließlich habe die Stadt wegen der Corona-Krise weniger Geld.

Im Herrenhaus sollen bauliche und inhaltliche Neuerungen ineinander greifen. Die Dauerausstellung wolle er nicht komplett umkrempeln, aber in der Präsentation Akzente verändern. Objekte sollen optisch wieder stärker in den Mittelpunkt rücken, indem  ergänzende Informationen in die digitale Ebene verschoben werden. Dafür wird eine Museumsapp entwickelt. Bereits 2020 wurde im Museum WLan eingerichtet.

„Früher hatte ein Objekt ein Schild, und jeder musste sehen, wie er damit zurecht kam. Dann wurde zunehmend mehr erklärt. Schließlich wurde das Objekt vor lauter Einbauten kaum noch gesehen“, erklärt Wiegmann. Die vorhandenen Vitrinen will er erhalten, weil sie funktionsfähig  seien; deren Beleuchtung hingegen soll modernisiert werden.

In Zukunft sollen die zum Haus gehörenden Themen Bylandt und Schlossgeschichte sichtbarer werden. Abläufe und Raumstruktur sollen sich ändern. „Wir haben eine wunderbare Sammlung. Ich freue mich, sie noch besser in Szene zu setzen“, sagt Wiegmann.  Dabei soll auch der Schlosscharakter im Inneren stärker zum Ausdruck kommen, zum Beispiel durch Farben. „Das Weiß ist stimmig für den Museumsbereich, muss aber nicht unbedingt sein“, sagt er.

Die Pläne zur denkmalgeschützten Wallanlage bezeichnet Wiegmann als „großes Rad“. Mit dem Denkmalschutz wurde ein neues Konzept abgestimmt. „Durch die intensive Nutzung bei Märkten, die trockenen Sommer und die Gänse ist vom Grünbewuchs nicht viel übrig“, sagt er. Deshalb sollen die Märkte in Zukunft auf die Innenhöfe konzentriert werden. „Wir wollen die Grünflächen wieder zu dem machen, was sie waren: zum Erlebnis, das Schoss zu umrunden“, sagt der Museumsleiter.

Und was ist schon für das Jubiläumsjahr geplant? „Wir wollen den ersten Teilen der Dauerausstellung neu eröffnen, und es wird eine Sonderausstellung zur hundertjährigen Geschichte von Schloss und Stadt geben“, sagt Wiegmann. Auch einen Kunst- und Handwerkermarkt soll es in der zweiten Jahreshälfte 2022 geben.  Eine Zusammenarbeit mit dem Theater ist geplant.

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