Fahrrad-Lobbyisten fühlen sich nicht beteiligt Mönchengladbacher ADFC lädt Stadtdirektor Bonin zur Radtour ein

Mönchengladbach · Der Streit um die Radwegeführung für Linksabbieger geht weiter. Der ADFC fühlt sich nicht ausreichend an den Planungen für Radwege beteiligt.

  Auf der Burggrafenstraße müssen Radler erst nach rechts (roter Bogen), um nach links zu kommen.

Auf der Burggrafenstraße müssen Radler erst nach rechts (roter Bogen), um nach links zu kommen.

Foto: Denisa Richters

In der Kostenpflichtiger Inhalt Debatte um die richtige Radwegeführung beim Linksabbiegen mit unterschiedlichen Einschätzungen zwischen den Planern bei der Stadtverwaltung und dem Mönchengladbacher Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) spitzt sich der Streit zu. ADFC-Vorstandsmitglied Thomas Claßen weist Angaben der Stadt zurück, der ADFC werde bei der Radwegeplanung über die Teilnahme im Arbeitskreis Nahmobilität ausreichend eingebunden.

Der letzte mit allen Teilnehmern besetzte Arbeitskreis habe im März 2017 stattgefunden. Erst nach 18 Monaten habe es „eine Wiederbelebung“ gegeben, allerdings – „von Seiten der Verwaltung ausdrücklich gewünscht“ – ohne Beteiligung der politischen Parteien. Nur der damalige Mobilitätsbeauftragte der Stadt, Detlef Neuss von Pro Bahn und er selbst hätten teilgenommen, so Claßen. Er habe „ausdrücklich die Sinnhaftigkeit dieser Rumpfveranstaltung in Frage gestellt“. Aber auch bei regulär besetzten Sitzungen des Arbeitskreises habe es eine echte Beteiligung des ADFC an der Willensbildung nicht gegeben.

Entzündet hat sich der aktuelle Streit an mehreren aktuellen Fällen von neu gestalteten Kreuzungen, an denen die Stadt für Radfahrer so genannte indirekte Linksabbiegemöglichkeiten eingerichtet hat, an der Burggrafenstraße offenbar sogar gegen den politischen Beschluss. Bei dieser Lösung werden Radler erst geradeaus über die Straße und erst in die gewünschte Richtung geführt. Der ADFC favorisiert hingegen vor Ampeln breite Aufstellflächen für Radfahrer, von denen aus sie auch direkt links abbiegen können.

Die indirekte Radverkehrsführung sei „krude“, so Claßen. Der ADFC habe jahrelang dagegen gekämpft, „ohne jede Reaktion von Seiten der Verwaltung“. Es sei eine teure Lösung an den Menschen vorbei. „Deshalb fordern wir die Verwaltungsführung, namentlich den Stadtdirektor und zuständigen Dezernenten, Herrn Dr. Bonin, zu einer Ortsbesichtigung der fraglichen Verkehrsknoten auf“, sagt Claßen. „Mit dem Fahrrad, versteht sich."

(dr)
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