Mobilitätswende ADFC-Forum Stadtverkehr: Mehr Platz fürs Fahrrad

MÖNCHENGLADBACH · Warum nicht aufs Rad umsatteln? Einiges spricht dafür, wären da nicht schlechte Radwege oder fehlende Fahrradzonen. Darüber wurde im zweiten Teil der ADFC-Veranstaltungsreihe „Forum Stadtverkehr“ diskutiert, diesmal zur „Mobilitätswende in unseren Stadtzentren“.

 Die Blaue Route zwischen Gladbach und Rheydt gibt Radlern Priorität.

Die Blaue Route zwischen Gladbach und Rheydt gibt Radlern Priorität.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Fünf Fachleute und zwei Dezernenten aus der Stadtverwaltung, Stadtdirektor Gregor Bonin und Beigeordneter Matthias Engel, diskutierten mit dem Publikum schwerpunktmäßig über eine lokale Verkehrswende. Ein Resümee: Das Fahrrad könnte die Alternative zum Autostau oder zum Chaos in der Innenstadt sein. „Es ist“, so sagt es Thomas Maria Claßen vom ADFC, „schnell und umweltfreundlich.“ Seiner Meinung nach sei das Fahrrad das Einkaufsvehikel der Zukunft: „Von diesem Trend könnte auch der Einzelhandel profitieren. Radfahrer kaufen mehrmals ein.“

Was die Stadt relativ schnell umsetzen könne, so ein Vorschlag aus dem Publikum, sei eine Umstrukturierung des Straßenverkehrs, zum Beispiel könnten einzelne Autospuren zu Fahrradspuren umfunktioniert werden. Damit kann sich Bonin anfreunden: „Wir sind in der Planung, doch warum soll es bei uns keine Fahrradzonen oder in gewissen Bereichen eine Vorfahrt für Räder geben?“ Seine Gedanken kreisen auch um einen autofreien Sonntag und die Bismarckstraße. Gerade diese Straße sei ein Beispiel für fehlgeplante Verkehrsführung. Bonin: „Dieses breitgebaute ‚Grauen seiner Zeit‘ hat noch nicht mal eine Fahrradspur. Warum sollten wir also da nicht Platz für den Fahrradverkehr schaffen. Dies ist auch bei anderen mehrspurigen Straßen möglich.“

Zur Frage, ob man Radfahrer im Straßenverkehr bevorzugen solle, meinte eine Besucherin: „Was bei uns in weiten Teilen noch undenkbar ist, ist in den Niederlanden seit Jahren Praxis. Ein Blick über die Grenze wird lohnen.“ Ein weiterer Vorschlag aus dem Publikum: In den 1980er-Jahren, zur Zeit des Stadtemblems Grüner Bogen, habe es geheißen: „Mönchengladbach, die autofreundliche Stadt“. Demnächst solle es heißen: „Mönchengladbach, die fahrradfreundliche Stadt“.

Einige Vorschläge wollen Bonin und Engel als Grundlagen für kommende Besprechungen mit in die Verwaltung nehmen. Und sie werden die Politik einbinden: „Ausbau und Förderung des Zweiradverkehrs ist ein stark verfolgtes Ziel, zumal es eine bedeutsame Maßnahme zur Verringerung der Schadstoffe und zur Klimaverbesserung darstellt.“

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