Weitere Fälle in Mönchengladbach 31 Bewohner des Altenheims Wickrath positiv auf Corona getestet

Mönchengladbach · An nur einem Tag hat sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle verdoppelt, die im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stehen. Im Altenheim Wickrath starben seit dem Wochenende vier Bewohner. 31 Senioren sind dort infiziert.

 Das St. Antonius Altenheim in Wickrath.

Das St. Antonius Altenheim in Wickrath.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Jetzt weist Mönchengladbachs Corona-Statistik schon zehn Tote aus. Am Dienstag meldete die Stadt, dass fünf weitere Infizierte verstorben sind: zwei im Alter von 90 und 99 Jahren in einem Mönchengladbacher Altenheim sowie ein Infizierter in einer Mönchengladbacher Klinik im Alter von 78 Jahren. Eine 84-Jährige starb an einer Herzerkrankung, eine weitere Frau (79) an einem Bronchial-Karzinom. Beide waren allerdings auch positiv getestet.

 Die Toten im Alter von 90 und 99 Jahren lebten zuletzt im Sankt Antonius Altenheim in Wickrath. Dort gab es am Wochenende bereits zwei Todesfälle, womit jetzt vier Bewohner dieser Einrichtung gestorben sind. Vorige Woche hatte sich herausgestellt, dass zwei Mitarbeiter des Altenheims infiziert sind. Sie kamen in Quarantäne, die Einrichtung ließ alle 34 Bewohner, die mit ihnen in Kontakt gekommen waren, testen. Mittlerweile haben 31 ein positives Ergebnis, darunter auch Senioren aus einem anderen Wohnbereich. Deshalb sollen am Mittwoch in Absprache mit Heimaufsicht, Heimleitung und Gesundheitsamt 50 bis 60 weitere Bewohner getestet werden. Auch die 120 Mitarbeiter könnten freiwillig einen Abstrich machen lassen, sagte Stadtsprecher Wolfgang Speen. Zwei Bewohner hatten das Sankt Antonius Altenheim mit 100 Plätzen in drei Wohnbereichen bereits am Montag verlassen – aus Angst vor einer Infektion.

Nach den neuen Todesfällen hofft Frank Polixa, Geschäftsführer des Gladbacher Caritasverbands, umso dringlicher darauf, dass in allen Mönchengladbacher Altenheimen Bewohner und Personal auf das Virus getestet werden – auch wenn es in Caritas-Heimen bis Dienstag keine Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab. Am Dienstagmorgen habe sich die Stadt darauf eingelassen, dass zumindest die gut zwei Dutzend Bewohner des Wohnbereichs des Caritas-Heimes in Pongs getestet werden, in dem ein 81-jähriger Infizierter untergebracht gewesen ist. Der Mann ist seit mehr als einer Woche in einer Klinik. Noch am Montag hatte die Stadt strikt daran festgehalten, dass gemäß den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts nur Personen getestet werden, die Symptome der Krankheit zeigen.

Helmut Wallrafen, Geschäftsführer der städtischen Sozial-Holding sagt: „Ich bin dafür, dass Pflegepersonal in Altenheimen und ambulanten Diensten vorrangig getestet wird. Das bringt zwar keine 100-prozentige Sicherheit, aber schon 50 Prozent wären besser als es jetzt ist.“ Die Holding betreibt sieben Altenheime mit 620 Bewohnern – bis Dienstagvormittag hatte es in diesen Einrichtungen laut Wallrafen keinen Corona-Infizierten gegeben. Bei der Frage, ob auch Altenheimbewohner vorsorglich getestet werden sollten, hält sich Wallrafen bedeckt und verweist darauf, dass es in den Heimen der Holding keine Infizierten gebe. Mitarbeiter in den städtischen Altenheimen müssten beim Betreten der Häuser täglich einen Fragebogen ausfüllen. Damit wird unter anderem erhoben, ob der Mitarbeiter erhöhte Temperatur hat,  hustet oder ob es  Corona-Infizierte in seinem persönlichen Umfeld gab. In dieser Woche sollen am Eingang von Heimen der Holding Geräte aufgestellt werden, die messen, ob ein Mitarbeiter Fieber hat.

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