Viele über 80-Jährige noch aktiv Warum Tischtennis ein Sport für das gesamte Leben ist

Mönchengladbach · Auch im hohen Alter können Aktive erfolgreich im Tischtennis sein. Karl-Heinz Heeg, gerade 80 Jahre alt geworden, ist ein gutes Beispiel.

 Tischtennisspieler Karl-Heinz Heeg wird bei seinem 80. Geburtstag von der DJK Hehn ausgezeichnet.

Tischtennisspieler Karl-Heinz Heeg wird bei seinem 80. Geburtstag von der DJK Hehn ausgezeichnet.

Foto: DJK Hehn

Wenn ein aktiver Sportler das 80. Lebensjahr vollendet, ist das eigentlich etwas ganz Besonderes. So gab es kürzlich beim großen Geburtstagsfrühstück für Tischtennisspieler Karl-Heinz Heeg von der DJK Hehn auch besondere Geschenke. Von den Mannschaftskameraden gab es einen mit Unterschriften verzierten Schläger, eine Eintrittskarte für ein Spiel von Borussia Mönchengladbach und vom Vereinsvorstand erstmals in der Vereinsgeschichte einen speziellen Wimpel. Doch was aus Sicht der Hehner und anderer Sportarten eine ganz große Nummer ist, ist im Tischtennissport insgesamt gar nicht so ungewöhnlich. Die schnellste Rückschlagsportart der Welt scheint zumindest einer guten Gesundheit und Fitness bis ins hohe Alter zuträglich zu sein.

Dass der Tischtennissport ganz allgemein einen hohen gesundheitlichen Wert hat, bekam er im Jahr 2004 bescheinigt, als er als erste Spielsportart überhaupt für das Kursprogramm „Gesundheitssport Tischtennis“ das vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammen mit Medizinern entwickelte Qualitätssiegel „Sport pro Gesundheit“ verliehen bekam.  Zudem haben Ergebnisse wissenschaftlicher Studien gezeigt, dass regelmäßiges Tischtennisspielen positive Auswirkungen auf das Gehirn hat und sogar Symptome schwerer Erkrankungen wie Alzheimer und Depressionen lindern kann. So gibt es eben viele Tischtennisspieler, die bis ins hohe Alter an der Platte stehen. Im Tischtenniskreis Mönchengladbach sind es aktuell alleine neun über 80-Jährige die noch in Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet sind.

Im Fall von Walter (82, TTC Kipshoven) und Herbert  Göbels (81, TTC Arsbeck) sind es Geschwister, die in unterschiedlichen Klubs noch an Meisterschaftsspielen teilnehmen. Wobei der jüngere Bruder sogar noch in der Kreisliga, der höchsten Spielklasse auf Kreisebene, den Schläger schwingt. „Darüber hinaus sind es noch viel mehr, die sich keinem Wettkampf mehr stellen wollen, aber noch regelmäßig zum Training kommen“, sagt der Kreisvorsitzende Klaus Taplick vom TTC Waldniel. Allein bei den Waldnielern sind es zwei. Die Schwalmtaler bieten seit einigen Jahren erfolgreich eine Hobbygruppe, die sich in Richtung Gesundheitssport orientiert.

Einerseits fördert also Tischtennis die Gesundheit, andererseits ist es aber auch das Profil der Sportart, das eine Aktivität bis in hohe Alter begünstigt. Sie kann genauso überaus intensiv als Leistungssport, aber auch nahezu im Stand betrieben werden. Trotzdem werden auf jedem Niveau Koordination und Reaktionsvermögen geschult. „Du kannst faul, aber trotzdem erfolgreich sein. Wo gibt es das schon, dass die unterschiedlichsten Typen von Menschen gegeneinander spielen können und nicht garantiert ist, dass der fittere gewinnt“, sagt der Hehner Karl-Heinz Heeg. Es spielt eben auch die Erfahrung und nicht zuletzt das Material eine große Rolle. So mussten schon viele hoffnungsvolle Talente die bittere Erfahrung machen, dass sie gegen einen technisch und physisch deutlich unterlegenen Routinier mit einem Noppenbelag ganz alt aussahen.  

Und so gibt es eben auch für ältere Semester noch genug Motivation, lange im Wettkampfsport dabeizubleiben. „Da wird teils noch ein größerer Ehrgeiz entwickelt, weil dann bei Meisterschaften in den höheren Altersklassen möglich wird, was in der Jugend von den Fähigkeiten her nicht drin war: nämlich Titel zu gewinnen“, sagt Klaus Taplick und ergänzt: „In der Tat ist es so, dass fast alle Spieler bis ins hohe Alter der Sportart treu bleiben.“ In einer immer älter werdenden Gesellschaft sollte der Tischtennissport also eigentlich gute Perspektiven haben, wenn es gelingt, möglichst viele Menschen auf ihre Vorzüge aufmerksam zu machen. Karl-Heinz Heeg von der DJK Hehn kennt sie zur Genüge.

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