Verkehr in Erkrath Tempo 30 auf Sandheider Straße kommt

Erkrath · Der Mobilitätsausschuss hat für Tempo 30 auf dem südlichen Teil der Sandheider Straße gestimmt. Damit geht eine Diskussion zu Ende, die schon seit Jahren geführt wird.

 Autofahrer nervt es, aber für Fußgänger wird Tempo 30 im südlichen Bereich der Sandheider Straße die Sicherheit erhöhen.

Autofahrer nervt es, aber für Fußgänger wird Tempo 30 im südlichen Bereich der Sandheider Straße die Sicherheit erhöhen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Stadtverwaltung wollte erst noch eine Stellungnahme des Kreises abwarten, doch die politische Mehrheit wollte endlich einen Beschluss fassen und durch die Verwaltung umsetzen lassen. Tempo 30 auf der Sandheider Straße war schon lange gewünscht, weil dort viele Kinder leben und unterwegs sind. Den Grund für den erneuten Anlauf lieferte ein Bürgerantrag.

Der Antragsteller hatte im Alltag bemerkt, dass das Radfahren auf dem Abschnitt zwischen der Kreuzung Hausnummer 40 und der Kreuzung bei Kemperdick gefährlich sei, da dort nur Fahrradschutzstreifen zur Verfügung stehen, die Autos aber sehr schnell führen. Die Verwaltung hatte dem Mobilitätsausschuss den Antrag vorgelegt, jedoch mit der Empfehlung, die Abstimmung bis in die nächste Sitzung zu vertagen.

Die Begründung lautete: „Aufgrund der Kürze der Zeit konnte keine fundierte Sachdarstellung erstellt werden“, was wohl auf die Aufsichtsfunktion des Kreises abstellte. So betonte Tiefbauamtsleiter Ralf Hezel: „Es ist ja nicht so, dass wir uns sperren, aber wir warten noch auf den Kreis Mettmann“. Antwort von Uli Schimschock (SPD): „Herr Hezel, ein eindeutiges Votum aus diesem Ausschuss wird Ihnen bei den Verhandlungen mit dem Kreis helfen“.

Auch Lutz Gallasch (Die Linke) sprach sich dafür aus, sofort eine Entscheidung zu fällen. „Ich verweise auf den Campus Sandheide und die Tatsache, dass der Bürgerantrag schon Anfang des Jahres gestellt wurde“. Änderungen von Verkehrsregeln durch eine Kommune sind nämlich nur zulässig, wenn wichtige Gründe dafür sprechen. So muss für Tempo 30 auf einer Durchgangsstraße ein Schutzbedarf für sensible Einrichtungen wie Kindergärten vorliegen. Laut Lutz Gallasch sei dies durch die Kitas Brechtstraße und Schildsheider Straße sowie das Kinderhaus Sandheide der Fall.

Es wäre sogar ein Schildbürgerstreich, Tempo 30 nur auf dem im Bürgerantrag genannten Abschnitt einzuführen, fand Peter Knitsch. Marcel Stritzelberger (BmU) fasste zusammen, dass man ein Gesamtpaket brauche: neben Tempo 30 auf dem südlichen Ring auch versetztes Parken und eine Radwege-Benutzungspflicht. „Gar keine Frage“, sagte Peter Knitsch, „schon zur Sicherheit der vielen Kinder“. Auf dem nördlichen Ring der Sandheider Straße gehe es ja auch. Widerstand gab es nur von der CDU.

„Ich wohne in der Sandheide und kann Ihnen sagen, ob Tempo 50 oder 30 ist eh egal, solange das nicht vernünftig kontrolliert wird“, sagte CDU-Mann Wolfgang Cüppers. Er selbst habe früher einmal versetztes Parken auf markierten Flächen angeregt, doch geschehen sei nichts. „In ein paar Jahren kommt sowieso Tempo 30 innerorts“, glaubt Cüppers. Darauf wollten die Parteien nicht warten. Auf Antrag der Grünen wurde abgestimmt: Deutliches Votum für Tempo 30 auf dem kompletten Südring, nur die CDU enthielt sich. Die Umsetzung soll im ersten Quartal 2022 erfolgen.

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